Das DJ-Trio „Mach Mal House“ sorgte für eine tolle Stimmung auf dem Summer-Wave-Festival in Ingelheim. Sie hätten nur durchaus mehr Zuhörer verdient gehabt. Foto: Thomas Schmidt
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INGELHEIM - Die Stimmung war gut, trotz des fiesen Wetters. Das sechste Summer-Wave-Festival auf dem Boehringer-Parkplatz in der Konrad-Adenauer-Straße litt erheblich unter den Temperaturen und dem Regen. Nur deshalb kamen deutlich weniger Besucher als in den Vorjahren.
An den beiden Top-Acts, „The Disco Boys“ aus Hamburg und „Mashup-Germany“ lag es keineswegs. „Bei beiden ging es richtig ab, von beiden waren die Fans absolut begeistert“, wusste Organisator Martin Schewer. Besonders von den letztgenannten Remix-Experten aus Frankfurt, hob Schewer hervor. Als der auch unter dem Namen „Ben Stilller“ bekannte DJ am Samstagabend loslegte, waren alle absolut begeistert. Ganz zur Freude von Schewer: „Ihn kenne ich persönlich sehr gut, einmal vom Studium her, und dann vom privaten Interesse an dem, was er als Künstler macht.“ Dennoch nahm der 23-jährige Ingelheimer kein Blatt vor den Mund: „Der Samstag war vom Wetter und vom Zuspruch her eine richtige Katastrophe. Das war für uns wirklich mehr als schade.“
Dass nur relativ wenige Zuschauer aus der Region rund um die Rotweinstadt zum Festival kommen sollten, befürchteten Martin und sein Bruder Carsten bereits am Freitagabend. Insgesamt waren es sonst knapp unter 1500 an beiden Tagen zusammen, diesmal etwa die Hälfte. Kostendeckend sei das nicht, bedauerte Martin. Gleichzeitig wussten aber beide Brüder, dass es im nächsten Jahr definitiv besser würde.
Schon diesmal gab es innerhalb des Festivalbereichs eine grundlegende Neuerung: die VIP-Lounge. Dieses Mal durfte jeder hin, sich entspannt niederlassen und dabei genüsslich an einer der Shishas ziehen. Das soll es auch 2018 geben, für alle, die den besonderen Blick auf das Geschehen auf der Bühne bekommen wollen.
Was das zweitägige Festival außer den Beats aus den Bereichen House, Electro und Charts ausmacht? Die familiäre Atmosphäre unter den ausschließlich ehrenamtlichen Helfern, die sich jedes Jahr wieder aus dem Freundeskreis von Martin zusammenfinden. Dazu fragen viele DJs aus der Region an, ob sie auf dem Summer Wave spielen dürfen. Als Einstimmung oder Einklang in den Sommer.
Generell sei man auf der Suche nach Investoren, um auch einmal einen größeren Gig nach Ingelheim holen zu können. Namen wie David Guetta, Felix Jaehn und Robin Schulz fallen, bei den Organisatoren wie bei den Besuchern. Die würden das Gelände zweifellos füllen, für sie würden die Fans auch sicherlich mehr Eintritt zahlen. „Die Szene um Electronic-Dance-Music gewinnt immer mehr Zuspruch, wird immer populärer“, ist Carsten überzeugt. Die primäre Zielgruppe liegt aktuell bei den 16- bis 25-Jährigen, bildete sich als solche auch an diesem Wochenende ab.
Die Überlegungen in Ingelheim gehen noch weiter: Übernachtungen könnte man anbieten, wie bei anderen großen Festivals auch. Dafür allerdings fehlt momentan noch das Gelände. Sponsoren könne man viele Möglichkeiten bieten, entsprechende Werbung zu präsentieren, blickt Martin nach vorn. Die Lage sieht er entspannt, dank des engen Drahts zum Ordnungsamt und zur Polizei, mit denen das Gesamtkonzept abgestimmt sei. Fazit: alles toll! Wäre da nicht das Wetterproblem am ersten Juliwochenende 2017 gewesen.