INGELHEIM - Für die Tierhelfer Ingelheim hat sich die akute Platznot ein klein wenig entspannt, zumindest, was die Lagermöglichkeiten angeht. Nachdem diese Zeitung Anfang März über die prekäre Situation des Tierheims berichtet hatte, das aus allen Nähten platzt und dem die Stadt bislang keine alternative Fläche in Aussicht gestellt hat, wurde der Abwasserzweckverband Untere Selz aktiv. Der Verband stellt dem Verein Zimmer als Lagerräume in einem leer stehenden Haus in unmittelbarer Nähe zum Tierheim zur Verfügung, um dort Transportboxen, Kleintiergehege, Kratzbäume oder Terrarien unterzustellen.
Nach Gesprächen, die zwischen dem Ersten Vorsitzenden der Tierhelfer, Thomas Geyer, Bürgermeisterin Eveline Breyer und der Beigeordneten Dr. Christiane Döll stattgefunden haben, lässt die Einigung auf eine erhöhte Fundtierpauschale noch auf sich warten. Wie berichtet, ist der Betrag von 63 Cent pro Einwohner viel zu niedrig. „1,50 Euro müssten wir mindestens bekommen“, sagt Geyer und verweist auf die Tierarztkosten, die allein über 80 000 Euro im Jahr verschlingen. Was die Sache zusätzlich erschwert, respektive verlangsamt, ist, dass eine gemeinsame Pauschale von Ingelheim, Budenheim und Gau-Algesheim angestrebt wird. Für die beiden letzteren Kommunen sind die Ingelheimer Tierhelfer ebenfalls zuständig.
Ohne Spenden würden die Tierhelfer nicht über die Runden kommen, die seit 2021 ihre eisernen Reserven aufbrauchen müssen, um die fünf in Teilzeit arbeitenden Angestellten bezahlen zu können. Ein neues Projekt könnte zumindest etwas Erleichterung schaffen: Fördermittel gibt es dafür, dass das Igelhaus in einen isolierten und beheizten Zwinger umgebaut wird, in dem die Polizei oder Feuerwehr nachts ein Fundtier unterbringen kann.