Die Berufsbildenden Schulen und Boehringer gehen gemeinsame neue Wege. Beim Projekt „IT2school“ wollen sie Schülern digitales Wissen vermitteln.
INGELHEIM - Apps auf dem Smartphone oder Tablet sind aus dem Alltag längst nicht mehr wegzudenken. Doch wie werden diese Anwendungen programmiert? Eine Frage, der sich Schüler der Berufsbildenden Schule (BBS) Ingelheim demnächst im Unterricht widmen können. Denn das Programmieren von Apps ist eine der Möglichkeiten, die das neue Projekt „IT2school“ eröffnet.
„Das Programmieren einer App ist kein Hexenwerk“, sagt Lehrerin Nina Kissinger, die gemeinsam mit ihren Kollegen Peter Velten und Matthias Schlosser für die Umsetzung an der Schule zuständig ist. „IT2school“ soll Schüler an Informationstechnologie heranführen und – teils spielerisch, teils alltagsbezogen – Basiswissen über die digitale Welt vermitteln.
Um „IT2school“ im Unterricht zu verankern, hat sich die BBS mit Boehringer Ingelheim einen Partner aus der Wirtschaft ins Boot geholt. Das Unternehmen unterstützt die Schule mit Materialien und mit seinem Netzwerk. Die BBS Ingelheim ist bereits die neunte Schule, mit der Boehringer eine Bildungspartnerschaft schließt. Angestrebt sei der schulübergreifende Austausch der Lehrkräfte aller Partnerschulen, erläuterte Stefan Hüppe, Ausbildungsleiter bei Boehringer, anlässlich der nun erfolgten Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Die Umsetzung des Projekts an der BBS soll nach den Sommerferien starten.
Die Materialien, die die Schule zur Verfügung habe, böten vielfältige Möglichkeiten, erläuterte Stefan Hüppe. Die verschiedenen Module könnten an die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Klassen angepasst werden. „Auch Datensicherheit wird ein Thema sein“, informierte der Ausbildungsleiter. Im Rahmen des Projekts sollen die Schüler für den Umgang mit ihren eigenen Daten sensibilisiert werden.
Für BBS-Leiter Hans-Wolfgang Fluche ist die frisch besiegelte Bildungspartnerschaft ein wichtiger Baustein im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Schule. „Das gehen wir gerne an“, betonte er. Mit Boehringer habe man einen starken Partner an der Seite, mit dem man schon lange eng zusammenarbeite – etwa in der Dualen Ausbildung. Nicht unerwähnt ließ Fluche freilich, dass die Digitalisierung nur eine von vielen Herausforderungen für die Berufsbildenden Schulen ist. „Die Begleitung unserer Jugendlichen ist ein schwerer Weg. Die Lehrkräfte sind sehr gefordert“, betonte Fluche und sprach von einem „Riesenbedarf neben dem Unterricht“, der oft nicht so wahrgenommen werde.
„IT2school“ ist ein Mitmach-Projekt der 2005 gegründeten Wissensfabrik, die auf Kooperationen der Wirtschaft mit Bildungseinrichtungen setzt. Der Fokus liegt dabei auf den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sowie auf wirtschaftlichem Denken und Handeln. Dem Netzwerk der Wissensfabrik gehören bundesweit mehr als 140 Unternehmen und Stiftungen an, darunter auch Boehringer Ingelheim.