Mainzer Künstlerin Brigitte Borkott-Gerlach zeigt ihre Werke vom Menschen in Rathausgalerie

Brigitte Borkott-Gerlach erläuterte anlässlich der Vernissage ihre Zielsetzung, die sie beim Malen verfolgt. Foto: Thomas Schmidt Foto: Thomas Schmidt
INGELHEIM - Es ist das Lieblingsbild von Brigitte Borkott-Gerlach. Und deshalb ist es natürlich unverkäuflich. „Die kleine Japanerin“, entstanden im Jahre 1999, gibt die gebürtige Mainzerin nicht her. Das Bild gefalle ihr besonders, weil ihr eine bestimmte Zielsetzung, die sie beim Malen verfolge, darin sehr gut geglückt sei, begründet die Künstlerin ihre persönliche Präferenz. „Es ist nicht laut, eher introvertiert; dieser Typ ist mir sehr sympathisch.“
„Die kleine Japanerin“
Bis Freitag, 26. Februar, wird „Die kleine Japanerin“ im Rahmen der Ausstellung „Bilder vom Menschen“ in der Rathausgalerie zu sehen sein. Seite an Seite mit 40 weiteren Werken, die zwischen 1996 und 2015 entstanden sind. Bei der Vernissage am Donnerstag lieferte Dr. Otto Martin, langjähriger Leiter des Kunstvereins Eisenturm, eine Einführung in Gerlachs Bilderwelten. Er attestierte der Künstlerin „Können und künstlerische Erfahrung“, wozu nicht nur ihre akademische Kunstausbildung beigetragen habe, sondern auch Studienaufenthalte in London, Paris, Florenz und Rom.
Die Palette der ausgestellten Werke reiche von ausdrucksstarken Frauenporträts über Sportives und Musikalisches bis hin zu Fastnachtsmotiven. Die Szenen aus Gerlachs „Teatro mundi“ (Welttheater), wie Otto Martin das Oevre bezeichnete, spielen in New Orleans, Amsterdam und Havanna, auf Teneriffa und Lanzarote, auf dem Rhein oder im Englischen Garten zu München. Zum Repertoire zählten auch Bildnisse der eigenen Enkel, die Martin als „lebendige Kinderporträts“ bezeichnete.
GEÖFFNET
Die Ausstellung ist noch bis Freitag, 26. Februar, im Neuen Rathaus zu sehen.
Für die musikalische Begleitung der Vernissage sorgte die Band „Traditional Jazz Masters“ aus Mainz.
Für die musikalische Begleitung der Vernissage sorgte die Band „Traditional Jazz Masters“ aus Mainz.
Kultbilder mit Jazzgruppen
„Kultbilder“ seien die Jazzgruppen, die in der Rathausgalerie einen ganzen Gang füllen. Es sind Gruppenporträts von Instrumentalkünstlern, die ganz und gar in ihre Musik versunken sind. Diese Bilder haben eine besondere Aura, die den Betrachter in ihren Bann zieht. „Brigitte Gerlach malt aber auch bezaubernde Frauenfiguren“, womit sich Otto Martin nicht nur auf Gerlachs Lieblingsbild bezog, sondern genauso auf die anderen Frauenporträts in der Ausstellung. Es sei ein Vergnügen, den Blick über die Bilder wandern zu lassen. „Stylisch, sportiv und zeitgeistnah“, urteilte Martin und verdeutlichte dies unter anderem anhand des großformatigen Bildes einer jungen Frau in Motorradkluft, die sich selbstbewusst in einer männlich dominierten Sportart bewegt. Ein besonderes Augenmerk richtete Martin zudem auf das Bild mit dem Titel „Mädchen mit weißem Hasen“. Das laszive Spiel mit dem Verborgenen sei kein Sexismus, sondern vielmehr eine „Hommage an die Weiblichkeit“.
Bürgermeisterin Eveline Breyer zeigte sich bei der Vernissage besonders angetan von den Gesichtern der Porträtierten. Die Augen seien so ausdrucksstark, dass man den Blick förmlich spüren könne, griff Breyer ein typisches Detail heraus. Der Februar-Ausstellung in der Rathausgalerie wünschte die Bürgermeisterin viele interessierte Besucher.