Auf dem kleinen Markt des Caritaszentrums kommt Vorfreude auf Weihnachten auf.
(Foto: Thomas Schmidt)
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FREI-WEINHEIM - Klein, aber fein ist der Weihnachtsmarkt vor dem Caritaszentrum St. Laurentius in Frei-Weinheim. Das Team der Einrichtung hat vor dem Eingang kleine Holzhütten aufgebaut und weihnachtlich dekoriert. Im Inneren der Verkaufsbuden stapeln sich die Angebote: Christbaumkugeln, Gestecke, Lichterketten, Keksdosen, Lebkuchenhäuser, ein Stoffelch und sogar künstlicher Schnee aus der Sprühdose. Was die Kunden hier für kleines Geld erwerben können, haben andere Menschen ausrangiert, weil sie sich für die Weihnachtszeit etwas Neues ins Wohnzimmer stellen wollen. Die alte Deko haben sie dem Caritaszentrum gespendet, wo sie eine sinnvolle Verwendung findet.
Es sind fast nur Einzelstücke, die auf den Tischen und in den Regalen drapiert sind, deshalb ändert sich das Angebot ständig. Immer wenn ein Schwung über die Ladentheke geht, kommt aus dem Fundus etwas nach. „Das Lager ist gut gefüllt“, freut sich Michelle Wolff, Fachanleiterin im Caritaszentrum und zugleich stellvertretende operative Leiterin. „Wir haben eine Menge Nachschub, denn wir sammeln das ganze Jahr über. Bis kurz vor Weihnachten bringen die Leute Weihnachtsdeko vorbei, weil sie sich etwas Neues gekauft haben.“
Nicht nur Secondhandwaren im Angebot
Der Vorteil: So können sich Menschen Weihnachtsschmuck leisten, obwohl das Geld bei ihnen nicht so locker sitzt. Für 20 oder 50 Cent bekommt man schöne Sachen für die eigenen vier Wände. „Und das Wichtigste ist, es fliegt nichts auf den Müll“, sagt Wolff. Es gibt aber nicht nur Secondhandwaren auf dem Weihnachtsmarkt, sondern auch eine kleine Auswahl an Kunsthandwerk. Schreinerei und Hauswirtschaft des benachbarten Caritaszentrums St. Antonius in Bingen haben fleißig produziert. Holzsterne oder Stofftannenbäume werden ebenso gegen eine Spende angeboten wie Vogelhäuschen, Holzspielzeug oder kleine Kissen in Herzform. „Super schön!“, schwärmt eine Besucherin und ordert direkt zwei Holzsterne in verschiedenen Größen.
LESER HELFEN
Die Allgemeine Zeitung Ingelheim sammelt in diesem Jahr im Rahmen ihrer „Leser helfen“-Aktion Spenden für einen neuen Transporter, den das Caritaszentrum St. Laurentius in Brotkorb und Möbelmarkt einsetzen kann.
Ihre Spende erbitten wir an:
Empfänger: Leser helfen
IBAN: DE07 550 400 220 210 405 700
BIC: COBADEFFXXX
Kreditinstitut: Commerzbank Mainz
Verwendungszweck: Projekt 15 (bitte unbedingt angeben)
Spendenquittungen erfolgen bei einem Betrag über 200 Euro automatisch, wenn die Adresse angegeben ist.
Nebenan am Imbissstand kann man sich in diesem Jahr etwas Besonderes gönnen. Hier werden leckere Reh-Burger angeboten und von Hanne Schwarz frisch zubereitet. Sie ist ehrenamtliche Helferin im Brotkorb und obendrein Jägerin. Das Wild stammt aus ihrem Revier im Taunus. „Ich bin jeden Tag hier“, versichert Hanne Schwarz, denn ihre schmackhaften Wildburger bereitet sie selbstverständlich höchstpersönlich für die Ausgabe vor.
Den Weihnachtsmarkt des Caritaszentrums St. Laurentius besuchen nicht nur Menschen, die zum Brotkorb oder in den Minimarkt kommen, vor allem gegen Abend ist das Publikum bunt gemischt. Und so überschaubar das Markttreiben ist, es hat für jeden etwas im Angebot – auch für die kleinen Besucher. Sie können einen Kakao oder einen Kinderpunsch bestellen und sich eine Waffel schmecken lassen. Am 6. Dezember konnten sie obendrein eine süße Überraschung in Empfang nehmen. Denn ein ehrenamtlicher Nikolaus verteilte Schokoladenpräsente an die Mädchen und Jungen.
Die Verkaufshütten und Imbissbuden hat die Schreinerei im Caritaszentrum St. Antonius gebaut, wie Michelle Wolff erklärt. Gelagert werden sie übers Jahr in der Halle des Secondhand-Möbelmarkts in der Heinrich-Wieland-Straße. Die Buden werden nicht nur für den Weihnachtsmarkt genutzt, berichtet Kai Beckhaus, operativer Leiter von St. Laurentius, sondern auch für den Ostermarkt und andere Veranstaltungen im Freien.
Der kleine Weihnachtsmarkt, der nach 2016 zum zweiten Mal stattfindet, hat noch die ganze nächste Woche, Montag bis Freitag jeweils von 13 bis 18 Uhr, geöffnet. Er solle ein Treffpunkt für den ganzen Stadtteil sein, sagt Kai Beckhaus. Hier trinken Menschen, die im Brotkorb gespendete Lebensmittel holen, ebenso ihren Punsch wie Menschen aus der Nachbarschaft oder Leute aus den umliegenden Büros, die nach Dienstschluss auf den Weihnachtsmarkt kommen, um bei Glühwein, Bratwurst und Wildburger den Tag ausklingen zu lassen. „Genau das ist es, was wir wollen“, betont Kai Beckhaus. „Jeder ist willkommen.“