Ingelheimerin Cathrin Breitkopf möchte Rheinhessische Weinmajestät werden
Von Beate Schwenk
Hätte natürlich lieber die Königinnenkrone: die 26-jährige Ingelheimerin Cathrin Breitkopf. Foto: Rheinhessenwein
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INGELHEIM - „Ich komme auf jeden Fall mit Krone zurück“, beruhigt Cathrin Breitkopf. Es gibt zwar fünf Kandidatinnen, die sich um das Amt der Rheinhessischen Weinkönigin bewerben, doch es gibt auch fünf Kronen. Gewählt wird am 16. September in Worms nämlich nicht nur die Königin, sondern obendrein vier Prinzessinnen. Die Sorge, dass die 26-jährige Ingelheimerin nach der Wahl mit leeren Händen dastehen könnte, ist demnach unbegründet. Für Cathrin Breitkopf geht es eigentlich „nur“ darum, welche Funktion es wird: Königin oder Prinzessin. Doch der Ehrgeiz hat die junge Frau gepackt. „Natürlich trete ich an, um zu gewinnen“, macht sie deutlich, dass sie sich nicht von vornherein mit dem Prinzessinnenjob zufriedengibt. Vor allem aber will die studierte Stadtplanerin bei der Wahl eine gute Figur machen.
Dass es auf Rheinhessenebene einen solch großen Hofstaat gibt, hat mit der Vielzahl der Aufgaben zu tun. „Die Gebietsweinkönigin hat bis zu 150 Termine“, erklärt Cathrin Breitkopf. Und jede Prinzessin noch einmal 80 bis 100 Weinfeste, Ausstellungen, Weinproben oder Preisverleihungen, das kennt Cathrin Breitkopf aus den letzten beiden Jahren. 2015 wurde sie Ingelheimer Rotweinprinzessin und letztes Jahr Rotweinkönigin. Sie kann also ganz gut einschätzen, was auf sie zukommen wird. Selbst wenn die Rahmenbedingungen inzwischen etwas anders sind, denn seit März hat sie einen Vollzeitjob als Stadtplanerin in Bad Soden. Und den muss sie mit ihrem Ehrenamt als Weinmajestät unter einen Hut bringen.
„Mein Arbeitgeber ist damit einverstanden“, erzählt Cathrin Breitkopf. Auch die Kollegen zeigten Wohlwollen und Interesse an dem königlichen Ehrenamt. Und so steht einem weiteren Jahr als Weinmajestät beruflich nichts entgegen. „Natürlich wird es stressig“, weiß die amtierende Rotweinkönigin, die in ihrer knapp bemessenen Freizeit auch noch Handball im Verein spielt. „Aber ich habe es mir ja ausgesucht.“
Am Wahltag in zwei Wochen müssen die Kandidatinnen zwei Teile absolvieren – gewissermaßen Pflicht und Kür. Es beginnt am Mittag mit der Fachbefragung, bei der die Bewerberinnen der Jury Rede und Antwort stehen und ihren Lieblingswein vorstellen müssen. „Da werde ich sicher sehr nervös sein“, vermutet Cathrin Breitkopf. Vor Teil zwei des Wahltags indes hat sie weniger Bammel. Beim Galaabend im Kulturzentrum „Der Wormser“ stehen unter anderem eine Schnellfragerunde und ein Bilderrätsel an, dazu müssen die Kandidatinnen Sätze des Moderators zu Ende führen. Auf der Bühne vor Publikum geht es zwar auch um Wissen, aber mehr noch um Schlagfertigkeit und Spontaneität. Und auf diesem Gebiet ist Cathrin Breitkopf in ihrem Element. Um sich auf die Wahl in zwei Wochen vorzubereiten, haben die Bewerberinnen diverse Trainings durchlaufen. Unter anderem eine sensorische Schulung sowie eine Stil- und Farbberatung. Außerdem bekamen alle eine Mappe mit Zahlen, Daten und Fakten, die sie bis zum Wahltag durcharbeiten sollten.
Was reizt die junge Frau aus Ingelheim daran, noch ein weiteres Jahr als Weinmajestät dranzuhängen? Nach den beiden Jahren als Rotweinprinzessin und Rotweinkönigin wäre das bereits die dritte Amtszeit in Folge. „Ich will meine Heimat Rheinhessen noch besser kennenlernen“, erklärt die 26-Jährige. Zudem erhofft sie sich noch mehr Einblicke hinter die Kulissen des Weins und der Weinbereitung.
Gerade als Quereinsteigerin in Sachen Wein ist das besonders spannend. Wichtig sind der 26-Jährigen aber auch andere Aspekte: „Man lernt neue Leute, neue Regionen und neue Veranstaltungen kennen.“
Noch zwei Wochen, dann weiß Cathrin Breitkopf, ob sie diese neuen Erfahrungen als Königin oder als Prinzessin machen wird. Am Wahltag in Worms jedenfalls wird die Bewerberin aus Ingelheim nicht allein auf weiter Flur stehen. Mehr als 30 mitreisende Fans werden ihr im Saal die Daumen drücken und akustisch den Rücken stärken.