Der Stadtsportverband appelliert an die Politik, das Sportpark-Projekt nicht ad acta zu legen. Eine Entscheidung könnte am Montag fallen.
INGELHEIM - (fsw). Die Ingelheimer Sportvereine fordern die Stadtpolitik auf, das Projekt eines Sport- und Freizeitparks Im Blumengarten weiterzuverfolgen. „Ohne, dass auf der Sachebene beraten wurde, hat es nun die richtungsweisende Festlegung der Stadtspitzen aus Ingelheim und Bingen gegeben“, kritisiert der Stadtsportverband die Einigung der Oberbürgermeister und Bürgermeister beider Städte auf den Ausbau des Regionalbades Rheinwelle (wir berichteten). Die Absprache bedeutet das faktische Aus für den Neubau eines Hallenbads mit 50-Meter-Bahn als Baustein eines künftigen Sportparks auf dem Blumengartengelände. Eine Grundsatzentscheidung dazu steht in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Montag an. Es wird erwartet, dass sich das Gremium mit der deutlichen Mehrheit der Stimmen von SPD, Grünen und CDU für den von der Stadtspitze aufgezeigten Weg ausspricht. Einzig FDP und FWG/BLH halten bislang am Hallenbadneubau fest, auch wenn sie Teile des Sportparks ebenfalls kritisch sehen.
„Wir sind enttäuscht darüber, das Projekt Sport- und Freizeitpark Im Blumengarten als Deluxe-Lösung abzutun, ohne dass darüber hinreichend informiert, geschweige denn diskutiert wurde“, sagte Stefan Lorbeer, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, der 40 Vereine mit zusammen etwa 15 000 Mitgliedern repräsentiert. Der Verband verweist auf die seit 2019 vorliegende Studie des Instituts für Sportentwicklung (ISE), die sowohl den Fehlbedarf an Wasserflächen und Hallenkapazitäten diagnostiziert als auch den hohen Anteil an Vereinssportlern (46 Prozent) sowie an Individualsportlern (70 Prozent) in der Ingelheimer Bevölkerung belegt habe. Das Konzept eines Sport- und Freizeitparkes Im Blumengarten trage den vom ISE ermittelten Interessen und Bedürfnissen Rechnung. Der Stadtsportverband war sowohl an der ISE-Studie als auch am Nutzungskonzept für den Park innerhalb der Machbarkeitsstudie des Instituts für Sportstättenberatung (IFS) beteiligt. Die als Luxusvarianten in die Kritik geratenen Elemente wie Surfwelle und Kletterzentrum seien Optionen, die den Sportpark auch überregional attraktiv machen könnten und sollten „als Profitcenter gesehen werden“, das dabei helfen könne, den Sportparkbetrieb zu finanzieren, empfiehlt der Stadtsportverband.