Gruppen trotzen bei Ingelheimer Showtanzveranstaltung „Die Burg bebt“ dem Regen
Von Gregor Starosczyk-Gerlach
Mit aufwendigen Kostümen und Tanzeinlagen sorgte die Gruppe „Unique“ für Aufsehen beim Publikum. Foto: Thomas Schmidt
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INGELHEIM - Gezittert haben sie schon. In die Knie gegangen aus Furcht vor dem Regen sind die Organisatoren jedoch nicht. Carsten Eich, Denise Bambach und Marco Albrecht haben gemeinsam mit ihren Helfern mit Entschlossenheit und einer Portion Glück ihr Versprechen aus dem Vorjahr gehalten. Die 13. Auflage des Showtanzevents „Die Burg bebt“ ist auch 2017 durchgehend eine Freiluftveranstaltung geblieben. Der Plan B, bei dem alternativ statt der Wehrmauern die Turnhalle beben sollte, blieb in der Schublade. Welch ein Glück für das Publikum. Der Applaus zum Finale soll Eich recht geben. „Den Showtanz in den Turnhallen haben wir immer“, begründete Eich die Standhaftigkeit. Eine der schönsten Kulissen in der Region als Bühnenbild dagegen nicht.
Wunderkerzen im Publikum und Tränen auf der Bühne
Zum Abschluss illuminierten bunte Lichter die Burgfassade, das Publikum entzündete Wunderkerzen, und auf der Bühne flossen Tränen des Abschieds. Dabei galt der Jubel offenbar genauso der Alzeyer Showtanz-Formation „Society“, die kurz zuvor ihren allerletzten Auftritt absolvierte, wie der Veranstaltung selbst. Der Moderator des Abends, Andreas Bockius, zeigte sich in dem Moment sprachlos: „Genießt den Augenblick“, sagte er, wohl das Publikum und die Tänzer zugleich meinend.
So wie „Society“, die ihre Show „Zirkus Halli Galli“ auf die Bühne zauberte, präsentierten sich alle andere Tanzgruppen in bester Tagesform und in synchronen Formationen. Eine getanzte Shopping-Tour brachte die „Society Generation“ ebenfalls aus Alzey mit nach Ingelheim. In einem lilafarbenen Auto „rollte“ die Tänzerin über den Köpfen des Publikums. „Pump up the jam, pump it up, pump it up“, wummerten dazu die Bässe.
Aus Gau-Algesheim vor die Burg brachte „Born 2 Dance“ den Breakdance, gemixt mit Hip-Hop-Rhythmen – passend zu einem Gefängnisausbruch und der Filmmusik aus „Pink Panther“. Bei den tiefen Bässen ließ die Ingelheimer Hip-Hop-Formation „Junkin Jerks“ die Steine der Burg erzittern. Der Carneval Verein Wäschbächer entsandte die Showtanzgruppe „Unique“, die das Publikum laut Bockius „in eine Welt entführte, die vom Bösen regiert wird“. Zwischendrin ließ der Moderator das Publikum „e Liedsche“ trällern, um Petrus zu besänftigen. Denn für einen kurzen Moment drohte die Verlegung in die Turnhalle. Doch der Regen verflüchtigte sich und die Show konnte weitergehen. Unverletzt blieben trotz teils nassem Untergrund die Tänzer von „Riveved Generation“ aus Armsheim-Schimsheim mit dem Tanz zum Lied „Flieger, grüß mir die Sonne“.
Die Berechnung von Raum und Zeit verlor ihre Bedeutung beim Auftritt von „Xact“ von der TuS 06 Nackenheim, die sich musikalisch und tänzerisch vom Rock and Roll über die Ära der Boygroups in die Zukunft – das Jahr 3050 – wagte.
Zwei Leckerbissen präsentierten die Organisatoren vor dem Finale. Zum einen gab es einen Vertreter der Ersten Bundesliga des Deutschen Verbands für Garde- und Schautanzsport in Form der Gruppe „Experience“ vom TSV Volxheim. Zum anderen präsentierte sich die Hip-Hop-Tanzgruppe „CrÄnk“ aus Ingelheim. Nicht fehlen durften auch die Turner von der TuS Ober-Ingelheim. Nach dem Spektakel legte sich Eich fest: „Ja, im nächsten Jahr wird die Burg erneut beben.“