Ein Spielschiff als Hauptattraktion in Frei-Weinheim
Auf dem Spielplatz auf der Jungau kann der Nachwuchs bald ein Spielschiff erobern. Die Neugestaltung wird bis Spätherbst 2020 in Anspruch nehmen.
Von Beate Schwenk
Auf der Jungau sind die Tage dieser Rutschen gezählt. Die Neugestaltung des Spielplatzes ist beschlossene Sache.
(Archivfoto: Thomas Schmidt)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
FREI-WEINHEIM - Die Frei-Weinheimer scheinen darauf zu vertrauen, dass die Pläne für das Spielplatzgelände auf der Jungau so umgesetzt werden, wie sich Eltern und Kinder im Stadtteil das wünschen. Bei der Vorstellung des Entwurfs am Montagabend jedenfalls blieben fast alle Stühle leer. Nicht mal eine Handvoll Bürger kam ins Bürgerhaus, um sich ein Bild davon zu machen, wie der Spielplatz am Deich zukünftig aussehen soll.
Rückmeldungen bei der Planung sehr positiv
Ganz anders war das noch beim Spielplatzfest im August gewesen, als die Veranstalter eine rege Beteiligung registriert hatten. Ziel des Ortstermins mit den potenziellen Nutzern war, Ideen und Wünsche zusammenzutragen, wie Jannette Goldmann vom städtischen Amt für Bauen, Planen und Umwelt am Montag erinnerte. Das Spielplatzfest hatte in Kooperation mit dem „Bund Deutscher PfadfinderInnen“ (BDP) stattgefunden, der schon öfter bei städtischen Projekten mit seinem Spielmobil vor Ort war. Die Ergebnisse des Spielplatzfests flossen in den Entwurf eines Planungsbüros ein, der als Grundlage für die Neugestaltung dient. Bei einer ersten Vorstellung des Entwurfs vor Kita-Kindern hatte es zufriedene Mienen gegeben, wie Roland Grames, Bildungsreferent beim BDP, berichtete. „Die Rückmeldungen waren sehr positiv.“
Was den Kindern so gut gefallen hat, verdeutlichte Viktoria Gastauer vom Büro „Die Landschaftsarchitekten“ anhand von Skizzen für das beliebte Freizeitgelände. Geplant seien Angebote für alle Altersklassen, so die Planerin. Das Spektrum reicht von einem abgeschirmten U3-Bereich bis hin zu einem Parcours für Jugendliche. Zentrales Element auf dem neuen Spielplatz soll ein Kletterangebot sein. Das alte Gerüst wird abgebaut und auf einen anderen Spielplatz versetzt; dafür wird ein neues installiert, das thematisch zum nahegelegenen Rheinufer passt. Vorgesehen ist ein Spielschiff mit Klettermöglichkeiten, Rutsche, Hängebrücke und Podesten. Ein weiterer zentraler Teil des Spielplatzes am Deich ist der Wasser-Matsch-Bereich, der umgestaltet werden soll. „Er wird erweitert und interessanter gemacht“, erklärte Viktoria Gastauer. Damit trage man einem beim Spielplatzfest häufig geäußerten Wunsch Rechnung. Auf der Hitliste ganz oben stand zudem eine Seilbahn, die ebenfalls in Planung ist. Insgesamt soll bei der Umgestaltung viel mit Naturmaterialien gearbeitet werden, so die Planerin. Im Zuge der Maßnahme wird allerdings nicht alles neu gemacht, es wird auch einiges erhalten, was bisher schon Bestandteil des Angebots war. So zum Beispiel das gute, alte Nilpferd, das im geschützten Kleinkindbereich unterkommen soll. Für den Erhalt des Nilpferds hatten sich beim Spielplatzfest ganz viele Besucher ausgesprochen. Gewünscht wurden auch mehr Sitzmöglichkeiten, genügend schattige Bereiche sowie zusätzliche Fahrradabstellplätze, was man ebenfalls berücksichtigen will.
Als nächster Schritt stehe nun die Abstimmung mit den Naturschutzbehörden an, erklärte Janette Goldmann. Schwerpunktmäßig geht es dabei um den Hochwasserschutz, der am Rheinufer im Grunde bei allen Planungen eine Rolle spielt. Die vom Land geplante Deichertüchtigung ist in den Entwürfen für den Spielplatz freilich schon berücksichtigt. Wenn es grünes Licht für die Maßnahme gibt, könnte die Umsetzung im kommenden Sommer starten. Der neu gestaltete Spielplatz auf der Jungau könnte dann im Spätherbst 2020 übergeben werden.