Beim Tag der offenen Tür konnten die Bürger zum ersten Mal das zweistöckige und komplett barrierefreie Gebäude erkunden.
Von Beate Schwenk
Bürgerhaus Großwinternheim.
(Foto: Thomas Schmidt)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
GROSSWINTERNHEIM - Mit einem lautstarken „Hurra, neue Kita, wir sind da!“ gaben die Kindergartenkinder den Startschuss für die Einweihungsfeier im neuen Großwinternheimer Bürgerhaus. Im großen Saal des Gebäudes sorgten aber auch andere Akteure für Partystimmung: Der Männergesangverein, die Alla-Hopp-Minis und der evangelische Kirchenchor gaben einen ersten Vorgeschmack darauf, wie die Großwinternheimer Bürger und Vereine ihr neues Haus mit Leben füllen werden. Der Neubau unterhalb der katholischen Kirche beherbergt neben einer zweigruppigen Kindertagesstätte auch Räume für Veranstaltungen, Proben, Vereinsaktivitäten, für Jugend und Senioren.
Beim Tag der offenen Tür am Samstag konnten die Großwinternheimer zum ersten Mal das zweistöckige Haus erkunden, das komplett barrierefrei ist. Ein Moment, der mit Spannung erwartet worden war. Schließlich hat das Projekt eine lange Vorgeschichte. Erst wurde um den richtigen Standort gerungen, dann um Kubatur, Fassadengestaltung und die Frage, ob sich ein solch modernes Gebäude überhaupt in den alten Ortskern einfügt. Zwischendrin musste die Planung abgespeckt werden, weil die Kosten ausuferten, dann war die beschlossene Fassade nicht denkmalschutzkonform. Schließlich trennte man sich im Sommer 2015 von den Architekten und beauftragte ein neues Büro.
„Gut Ding will Weile haben“, bemühte Bürgermeisterin Eveline Breyer den Volksmund. Und am Ende habe sich alles gelohnt. „Das neue Bürgerhaus ist richtig gut geworden“, schwärmte Breyer. Entstanden sei ein Haus für alle Generationen, ein „Schmuckstück“ für Großwinternheim.
Der Männergesangsverein weihte die neuen Räumlichkeiten ein (unten). Foto: Stadt Ingelheim/Sandra Bachmann
2
Orte der Begegnung seien das, was Menschen sich überall wünschten, stellte Oberbürgermeister Ralf Claus fest. „Dem wird dieses Haus in großartiger Weise gerecht.“ Der Standort im Zentrum sei genau richtig, obwohl er anfangs nicht unumstritten gewesen sei.
Auch dem Ortsvorsteher Christian Lebert fiel ein Stein vom Herzen. „Wir haben so lange auf diesen Tag hingearbeitet“, erinnerte Lebert. Immer wieder habe es Rückschläge gegeben, doch: „Wenn hier ein lebendiger Treffpunkt für alle Generationen entsteht, dann hat sich aller Einsatz und alles Warten gelohnt.“
Zufrieden war auch der Planer, Architekt Hans Pätzold, dessen Büro das Projekt vor drei Jahren übernommen hatte. „Eigentlich ist alles klar, ihr müsst nur noch bauen“, habe es damals geheißen. Doch die Architekten begannen, noch einmal neu zu denken. „Wir haben alles auf Null gestellt, was zunächst nicht überall Anklang fand“, blickte Pätzold zurück. Am Ende aber konnte das Konzept der Planer überzeugen. Das Ziel, ein Haus mit Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, ist erreicht, wie nicht zuletzt die vielen positiven Kommentare der Besucher beim Rundgang durch das Haus bewiesen.
KOSTEN
Der Neubau des Bürgerhauses hat die Stadt Ingelheim insgesamt 5,4 Millionen Euro gekostet.
In der Summe enthalten sind auch die Kosten für die Sanierung der historischen Mauer sowie für die Herstellung der Außenanlagen, die noch in Arbeit sind.
Zu guter Letzt bekam das Gebäude noch den kirchlichen Segen, wie das in Großwinternheim so üblich ist. Der katholische Pfarrer Thomas Winter und seine evangelische Kollegin Eva Görisch beließen es aber nicht bei der Segnung, sie hatten auch ein Präsent mit Symbolcharakter im Gepäck. Sie überreichten ein Bild mit Engelsmotiv, das nicht nur als Schutzengel für das Bürgerhaus fungieren, sondern auch daran erinnern soll, dass sich der Standort des Bürgerhauses im ehemaligen Engelshof befindet.