Bei der „Offenen Bühne“ im Jugend- und Kulturzentrum Yellow können Talente ihr musikalisches Können unter Beweis stellen
Von Jochen Werner
Die Gruppe „Lemberg“ performte bei der „Offenen Bühne“ im Yellow. Foto: Thomas Schmidt
( Foto: Thomas Schmidt)
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INGELHEIM - Es ist ein intimer Rahmen, in dem sich junge und junggebliebene, angehende Künstler ausprobieren können. Rund zwei Dutzend Zuhörer etwa waren bei der letzten „Offenen Bühne“ im Jugend- und Kulturzentrum Yellow dabei, als sich Einzelkünstler eine Viertelstunde, Gruppen und Bands eine halbe Stunde lang beweisen konnten. Auf dem Weg, das eigene Talent zu beweisen und um vielleicht einmal mehr daraus zu machen.
Vorgaben gibt es nicht. Jeder, der Lust hat, darf sich präsentieren. Einzige Begrenzung: Wer bei der Offenen Bühne auftritt, muss 16 Jahre alt sein. Das Programm ergibt sich, ist deshalb immer und unbedingt spannend. Mal ist alles gemischt mit Poetry Slam, Tanzgruppen und Comedians, mal nur Gesang, mit Solisten oder Bands. So wie bei der letzten Auflage Anfang Dezember: Erst trat dabei Sven Ostborn aus Heidesheim auf, bei einigen Liedern spontan begleitet von Stammgast „Trucky“, danach die Band „Akustikwerk“, die noch auf personelle Ergänzungen wartet. Anmeldungen sind im Yellow an den quartalsmäßig veranstalteten Abenden erwünscht, aber kein Muss. Sozialpädagogin Katherine Pardun ist mit Planung und der Organisation beschäftigt, die dann komplett von Ehrenamtlichen übernommen wird, erstellt die Flyer und hat zudem die Aufsichtsfunktion. Das Konzept wurde nach dem Vorbild von Aschaffenburg entwickelt, allerdings anders als dort für (fast) alle Altersgruppen freigegeben. Prinzipiell könne auf der Bühne alles geschehen, so Pardun, was niemanden angreife. Fremdenfeindlichkeit, Frauenfeindlichkeit oder anderes sind absolute „No Gos“, Ausschlussgründe. Solches würde der Mentalität widersprechen, gegen alle Prinzpien sein, denen sich das Yellow verschrieben hat. Offenheit wird nicht nur propagiert, sondern auch unter allen gelebt, die hierher kommen und hier ihren Spaß haben. Es gilt, sich selbst womöglich erstmals vor Publikum zu beweisen, das Lampenfieber und den inneren Schweinehund zu überwinden und sich im quasi geschützten Raum zu trauen, den ersten Schritt zu machen.
„Hier lässt sich Bühnenerfahrung sammeln, können alle ohne großen Aufwand, ohne jede Verpflichtung und ohne Gefahr, dass es peinlich sein würde, auftreten“, erklärt Yellow-Mitarbeiterin Evi Lamby und freut sich über die „sehr angenehme Atmosphäre“. Vieles ist vorhanden, kann gestellt werden: von Klavier, Schlagzeug oder Gitarre über die Anlage und Mikrofone aus den Proberäumen bis hin zu den Technikern. „Von den Jugendlichen hatten wir bisher ausschließlich positives Feedback“, ist Lamby äußerst zufrieden. „Akustikwerk“ etwa habe sich in der momentanen Konstellation auch hier bei einer kleinen Jam-Session zusammengefunden. Die Offenen Bühnen, das Yellow überhaupt, bieten mehr, sind Austausch- und Kontaktplattformen für Musiktalente.
DIE SERIE
Offener Bereich, Workshops, Bandproben, Offene Bühne, Yellow Nights – im Jugend- und Kulturzentrum ist immer was los. In einer Serie stellt die AZ Angebote und Mitarbeiter der Ingelheimer Jugendarbeit vor.
Anmeldung
Infos und Anmeldung: Katherine Pardun, Telefon 06132-78 24 12 oder E-Mail an katherine.pardun@ingelheim.de.
Ein Proberaum für Musikgruppen steht Ingelheimer Jugendlichen kostenlos zur Verfügung. Hier probe aktuell neben einigen Metal-Bands etwa noch die 2015er Abiband, sagt Lamby, die für 2018 formiere sich gerade. „Wir haben viel Livemusik im Haus, genauso, wie wir es haben wollten“, weiß die Pädagogin, dass das Konzept aufgegangen ist.