Heiße Eiszeit bei den Welgesheimer Wiesbach Narren
Politik und Kokolores aus der Welgesheimer Eiszeit. Unter diesem Motto feierten die Wiesbach Narren und zu keinem Zeitpunkt wird es frostig in der Narrhalla.
Von Edgar Weidemann
Ina Leisenheimer (l.) und Janina Werle teilen das Schicksal als Bankerinnen.
(Foto: Edganr Daudistel)
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WELGESHEIM - Die Welgesheimer Wiesbach Narren (WWN) tauchten zwar in die Eiszeit ab. Doch zu keinem Zeitpunkt wurde es frostig.
Politik
Dr. Thomas Hintsch vom Elsheimer Carnevalverein glossierte als lebendiger Orden gekonnt das politische Geschehen.
Er meckerte über die verfallende Infrastruktur von Straßen und Schulen. Die „Narrenspur“ auf der Mainzer Rheinbrücke erhielt von ihm keinen Orden. Den Klerus kritisierte er, lobte aber gleichzeitig die Einstellung des Mainzer Bischofs Kohlgraf zur Öffnung der Kirche. Freitagsdemos und Schule schwänzen kamen bei ihm nicht gut weg: Dass man aktiv wird in Sachen Klima, war ihm wichtig – aber der Müll am Ende einer Demo auf den Straßen und Plätzen sollte nicht sein. Auch die Einführung der Kassenbons sah er kritisch, ginge es nach ihm, sollte man sich die Steuern bei Amazon holen oder Cum-Ex-Geschäfte vermeiden. „Auferstanden aus Ruinen“, damit stieg Christian Lintow in seine Ost-West-Glosse ein. Als einziger Ossi auf der närrischen Rostra zog er über Parteien her. Aber auch die 1250-Jahr-Feier der Gemeinde Welgesheim war Thema, denn das dokumentiere, dass Welgesheim um einiges älter sei als die ehemalige DDR.
Kokolores
Ina Leisenheimer und Janina Werle zeigten, wie sich das Leben von Bankerinnen entwickeln kann: Während die eine im Job geschasst wurde, hatte die andere noch nie im Leben etwas gearbeitet – sie fanden auf der Bank zusammen und berichteten über Strom, Gas und Wasser, gute Feen und „Bankräuber“. Auch ihre Erklärung, was Numismatiker und Bockwürste sind, lösten Begeisterung beim Publikum aus.
Seit vielen Jahren steht Birgit Laier auf der Bühne, dieses Jahr als großes Baby mit Sprachfehler. Der erste Ausflug mit Mamali und Papali ging ins ferne Italianien. Dabei wurde der „Brenner“ überfahren und Rom besucht. Viel zu lachen gab es auch bei ihren Ausführungen zum Thema Rizinusöl.
Glänzend in Szene gesetzt von Schneider und Co. wurde der Sketch „Schoppen-Queen“. Die Bewerberinnen hatten sich den Fragen der Moderatorin zu stellen. Wie viel muss man trinken, um 0,5 Promille zu haben? Ganz einfach mal einen Tag keinen Alkohol. Die Bewerberinnen Frau Brut de Schampus, Frau Schabracke, die Äppelwoi-Königin oder die englische Bewerberin hatten wenig Chancen, nur die Moderatorin konnte die wahre Schoppen-Queen sein.
Musik
Die Wiesbachlerchen brachten mit neuen und alten Melodien den Saal zum Beben, besonders mit „Wann wird‘s mal wieder richtig Winter“, „Cordula Grün“ oder „Rheinhessen – du mein Land am Rhein“.
Tanz
Tanzmariechen Lea Grumbach von der Zotzenheimer Dorf-Fassenacht (Trainerin Katrin Seelig) eröffnete den Reigen der Tanzbeiträge. Flott ging es auch bei den Tanzgruppen der WWN zu. Zunächst zeigten die „Saphiras“-Trainerinnen Sina Kilz und Julia Schneider, was sie mit den jungen Damen einstudiert hatten. Ihr Mottotanz „Alptraum“ erhielt jede Menge Applaus. Disney-Melodien hatten sich Nadja Bechtluft und die Tänzerinnen der „Optimas“ auserkoren. Viel Beifall und stehende Ovationen erhielten auch die Eisbären des Männerballetts für ihren Tanz „Eiskalt“, einstudiert von Sara Weckwerth und Nadine Göhl.
Zu Gast aus Badenheim war „Eternity“ (Leitung Nicole Augustin). Die Garde des Schwabenheimer CV (Leitung Anna Gebhard und Ingrid Schubert) und Showtanzgruppe (Leitung Johanna Becker, Natalie Vossen und Maike Steinfeld) zeigten, wie hoch der Tanz beim SCV angesiedelt ist.
Fazit
Eine gelungene Sitzung unter Sitzungspräsident Kai Werle, der nicht nur als Chef des Elferrats aktiv war.