„Wein & Tanz“ in Gensingen bietet ein umfangreiches Programm rund um den Rebensaft. Besucher bekommen im Schnelldurchlauf beigebracht, wie ein Wein-Tasting funktioniert.
Von Bernhard Brühl
„Durch das Schwenken des Glases öffnet sich der Wein.“ Assistiert von Weinprinzessin Rebecca Lamb (links), erklärt Andreas Rück seinem Publikum, wie der Kenner einen Wein probiert.
(Foto: Edgar Daudistel)
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VG SPRENDLINGEN-GENSINGEN - So schmeckt Rheinhessen: Bei der dritten Auflage der rheinhessischen Weinparty unter dem Motto „Wein & Tanz“ in der Gensinger Nahetal-Arena präsentierten die „jungen Wilden“ der „HiwwelConnection“ wieder einmal die ganze Weinvielfalt der rheinhessischen Toscana. Rund 70 Weine von 14 Weingütern quer durch die VG Sprendlingen-Gensingen konnten von den zahlreichen Besuchern probiert werden. Darunter waren auch viele junge Weininteressierte, die einen wunderbaren Abend in geselliger Runde bei erfrischenden Weinen, köstlichen Speisen und tanzfreudiger Musik erlebten. Neu dabei als Programmpunkt: „Schmecken, Schlürfen, Riechen – in fünf Minuten zum Weinschmeckprofi“. Ganz so schnell ging es natürlich nicht. Aber die Tipps und Erläuterungen von Weinsensorikexperte Andreas Rück aus Sankt Johann waren schon sehr lehrreich. So erfuhr man, dass die Verkostung von Weinen im Wesentlichen durch die drei Sinnesleistungen Sehen, Riechen und Schmecken erfolgt und warum das Weinglas geschwenkt werden sollte. „Durch das Schwenken des Glases öffnet sich der Wein. Er reagiert mit dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff und seine Aromen kommen mehr zur Geltung. An den Schlieren, die sich an der Glaswand bilden, kann man dann den Alkoholgehalt feststellen. In der Weinsprache nennt man dies Kirchenfenster.“ Unterstützt wurde Andreas Rück bei seinem kleinen Seminar von der rheinhessischen Weinprinzessin Rebecca Lamb.
Die zu verkostenden Weine eröffneten eine Symphonie des guten Geschmacks. Dazu zählten zum Beispiel Weißer und Grauer Burgunder, Riesling, Scheurebe und vollmundige Rotweine. Alle natürlich hervorragend verarbeitet, und ihre Aromen waren typisch für das Hügelland Rheinhessen. Ganz neu dabei war ein sogenannter „Orange Wine“. Hierbei handelte es sich um einen Weißwein, der wie ein Rotwein hergestellt wird: Die Weißweintrauben werden mit den Beerenschalen vergoren und geben dabei mehr Tannine und Farbstoffe aus den Beerenschalen ab. „Orange Wine“ ist gekennzeichnet durch eine dunkelgelbe bis orangene Farbe. „Gelegentlich wird er als vierte Weinfarbe bezeichnet“, erklärte Winzerin Shanna Reis vom Weingut Reis & Luff aus Aspisheim. Und wie schmeckt er? Weinprinzessin Rebecca Lamb dazu: „Geruch und Geschmack können sehr gewöhnungsbedürftig sein, Geschmacksache eben.“ Trotzdem ist der „Orange Wine“ gerade in der gehobenen Gastronomie im Moment sehr gefragt.
Zweimal in der Probe vertreten war auch ein „Gelber Muskateller“. Diese sehr alte und hochwertige Weißwein-Rebsorte ist in Deutschland nicht so verbreitet und die Weine können, wie auch in der Weinverkostung zu schmecken, sowohl trocken als auch süß ausgebaut werden.
DIE WEINGÜTER
Mit von der Partie waren das Weingut Fritzsch, das Hofgut Geil, das Weingut Katharinenhof, das Weingut Kitzer, das Weingut Klosheim, das Weingut Kost, das Weingut Murach, das Weingut Oswald, das Weingut Rauschert, das Weingut Reis & Luff, das Weingut Schnell, das Weingut Schnorrenberger, das Weingut Siebenhof und das Weingut Werle.
Kurz nach 20 Uhr hieß es dann in der Nahetal-Arena „Come on sing and dance“. Partymusik mit der Gruppe „TerzTanz“. Mit mehrstimmigem Gesang und einer ordentlichen Portion Tanzpower gab es was auf die Ohren mit Songs, die jeder kennt und liebt.