Hobby-Steinmetze schaffen unter Leitung von Kristina Lorentz neue Sandsteingesichter für die Wißberg-Arena in Sprendlingen.
Von Bernhard Brühl
Die Sprendlinger Steinmetze (v.l.) Kristina Lorentz, Susanne Geil, Jürgen Geil, Gudrun Klingels, Steffen Fasig und Manfred Bucher präsentieren ihre Sandsteingesichter.
(Foto: Edgar Daudistel)
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SPRENDLINGEN - Einen schöneren Arbeitsplatz kann es eigentlich nicht geben. Tolles Wetter und fantastische Aussicht auf das rheinhessische Hügelland. Es wurde wieder gemeißelt und gehämmert in der Arena auf dem Sprendlinger Wißberg. Fünf Sprendlinger „Steinmetze“ – Gudrun Klingels, Susanne und Jürgen Geil, Steffen Fasig und Ortsbürgermeister Manfred Bucher – formten bei einem Workshop-Wochenende aus heimischen Sandsteinen Gesichter für die fünfte Säule in der römischen Wißberg-Arena.
Das Besondere bei der Aktion: Keiner der „Steinmetze“ hat je zuvor einen Sandstein bearbeitet. Ein Glücksfall für die „Bildhauer-Azubis“, dass es da noch Kristina Lorentz gibt. Die Steinmetz-Meisterin aus Hackenheim hat bisher alle Säulenaktionen in der Arena begleitet und stand auch diesmal den Hobby-Steinmetzen mit Rat und Tat zur Seite. „Ich bin überzeugt, dass uns gemeinsam gelingt, wieder ordentliche Gesichter für die fünfte Säule zu formen“, sagte sie.
Aus Ton waren zuvor „Dummys“ angefertigt worden. „Eine Vorlage ist wichtig. Das hilft bei den Perspektiven“, stellte Kristina Lorentz fest. Am Samstag wurde es dann ernst. Vor den fünf „Azubis“ lagen die Sandsteine. Was nun? Gundrun Klingels lächelt ein bisschen gequält. „Ich bin sehr gerne handwerklich tätig. Aber im Moment bin ich etwas verzweifelt.“ Was soll es denn werden? „Mein Gesicht soll ein lachendes und ein weinendes Auge haben, aber aktuell sieht es aus wie eine alte Frau.“ Kristina Lorentz hilft und greift auch mal selbst zu Hammer und Meißel.
IM DETAIL
Einweihung und Enthüllung der fünften Sandsteinsäule. Samstag, 7. September, 14.30 Uhr in der Arena auf dem Wißberg, mit Steinmetzmeisterin Kristina Lorentz und den „Hobby-Steinmetzen“.
Musik: Johannes Braun und Holger Ströher
Weinverkostung: Via Vinea Winzer
Susanne Geil will das Gesicht eines römischen Kriegers schaffen. Natürlich mit Helm und Nasenschutz. „Wir sind hier in der römischen Wißberg-Arena. Außerdem heißt unser Hund Nero. Da muss es etwas Römisches sein.“ Ehemann Jürgen Geil bearbeitet den Stein schon eine Stunde. Er plant etwas Lustiges. Genau so sieht auch sein „Dummy“ aus. „Wenn am Ende das Gesicht von Stan Laurel (von Dick & Doof) herauskommt, bin ich sehr zufrieden.“ „Es wird schon“, sagt dazu Steinmetzmeisterin Kristina Lorentz und hilft.
Steffen Fasig will zu seinem Säulengesicht nichts sagen. „Ich verarbeite in diesem Gesicht ein sehr persönliches Ereignis.“ Auch dafür ist in der Säulenaktion der Ortsgemeinde Platz.
Endlich kann auch Ortsbürgermeister Manfred Bucher sich als Hobby-Steinmetz betätigen. Sein Dummy sieht ein bisschen wie Iggy Pop, der „Godfather of Punk“ aus. „Genau, das soll es werden. Aber der ,Godfather’ ist gealtert. Die Krone passt nicht mehr.“ War der Sprendlinger Ortsbürgermeister schon einmal als Steinmetz tätig? „Im gröberen Sinne ja, allerdings mit dem Vorschlaghammer.“
Der Ortsbürgermeister zieht auch ein Fazit: „ Das Wichtigste ist, dass das Projekt wie immer eine tolle Gemeinschaftsaktion ist. Wir kommen hier zusammen und schaffen ehrenamtlich etwas zum Wohle aller. Und dazu macht es noch einen Rießenspaß.“ Möglicherweise wird es noch weitere Säulen in der Wißberg-Arena geben, denn mehrere „Hobby-Steinmetze“ haben schon ihr Interesse bekundet.
Kristina Lorentz wird die neuen Gesichter in die fünfte Arenasäule einarbeiten.