Grolsheim: Aus Kläranlagen Mittlerer Wiesbach und Unterer Wiesbach wird eine Zentralkläranlage
Von Mechthild Haag
Lokalredakteurin Bingen
Am Standort der alten Kläranlage Unterer Wiesbach in Grolsheim entsteht die neue Zentralkläranlage. Foto: Thomas Schmidt
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GROLSHEIM - „Wir klären die Abwässer, jederzeit, an 365 Tagen im Jahr“, verspricht Eugen Spenst von den Verbandsgemeindewerken Sprendlingen-Gensingen. Und das trotz Großbaustelle. Von den Bauarbeiten im Feld zwischen Sponsheim und Grolsheim bekommen die Bürger also so gut wie nichts mit. Beim Bau der neuen Kläranlagenzufahrt mit Linksabbiegespur an der L 400 (früher B50) gab es kürzlich mal für ein paar Tage eine Baustellenampel und damit kleinere Staus. Die sind aber auch nur deshalb aufgefallen, weil man hier eigentlich immer freie Fahrt hat. Mittlerweile steht auch ein riesiges Schild in der Wiese, das auf die Baumaßnahme aufmerksam macht: Als Mitglied des Abwasserzweckverbandes „Unterer Wiesbach“ bauen die Verbandsgemeindewerke Sprendlingen-Gensingen neben der bestehenden Kläranlage Unterer Wiesbach eine neue Kläranlage mit dem neuen Namen „Abwasserreinigungsanlage Nahetal“, kurz ARANT.
Gereinigt werden hier künftig die Abwässer der Ortschaften Wolfsheim, St. Johann, Sprendlingen, Zotzenheim und Welgesheim sowie Biebelsheim aus der VG Bad Kreuznach, die derzeit noch in der Kläranlage Mittlerer Wiesbach in Welgesheim bearbeitet werden. Und in der neuen Anlage werden auch wie bisher die Abwässer aus Aspisheim, Horrweiler, Gensingen und Grolsheim sowie Sponsheim und Dromersheim gereinigt.
Da die beiden Anlagen Mittlerer Wiesbach und Unterer Wiesbach an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, wird nun neu gebaut. „In den vergangenen Jahren wurden Studien gemacht, die zu dem Ergebnis kamen, dass es langfristig wirtschaftlicher ist, am Standort Grolsheim eine neue Zentralkläranlage zu bauen“, erklärt Projektleiter Eugen Spenst. Die Kläranlage in Welgesheim soll nach der mechanischen Vorreinigung zu einer Pumpstation umgebaut werden. Deshalb wird eine Druckleitung zur Kläranlage nach Grolsheim über knapp sieben Kilometer gebaut.
Mit der neuen Anlage sei man dann für mehrere Generationen gerüstet, verspricht Eugen Spenst. Die Kosten belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro. Finanziert werde das Projekt durch Fördermittel, über Darlehensaufnahmen sowie durch Abschreibungen über die Nutzungsdauer.
Auch künftig werden die Bürger keine Einschränkungen durch den Bau der neuen Kläranlage im Feld vor Grolsheim spüren, verspricht Spenst. Und man werde auch nicht viel von der Zentralkläranlage sehen, bis auf einige Bauwerke und Becken aus der Ferne. Wenn alles weiterhin planmäßig verläuft, geht die neue Anlage im zweiten Halbjahr 2021 in Betrieb, sagt der Projektleiter.