Die Freude über die eingeheimsten Spenden war bei den Weilerer Hexen mindestens so groß wie bei den Empfängern der Geldbeträge. Foto: Weilerer Hexen
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WEILER - (red). Hexenverfolgung der etwas anderen Art: Weit über die Grenzen der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe hinaus sind die Weilerer Hexen mit Herz für ihre unermüdlichen Spendensammlungen bekannt. Seit nunmehr 25 Jahren veranstalten sie am Schwerdonnerstag ihren traditionellen Hexentreff und sammeln für einen guten Zweck Spendengelder ein.
Oberhexe Michaela Wald mit ihrem Hexengefolge zog jetzt eine sehr positive Bilanz beim Rückblick auf den diesjährigen Schwerdonnerstag, der trotz Sturmwarnung und dem damit verbundenen Umzug in den Rathaushof sehr gut besucht war. Die Hexen hatten wieder einige Rathausschlüssel in ihren Besitz gebracht sowie zusätzlich alle vier Landratskanditaten entführt und in den Hexenkäfig gesperrt. Den Schlüssel zur Freiheit gab es wieder nur gegen eine Spende für den guten Zweck. Hingegen kostenlos gab es eine Weissagung zum Ausgang der Landratswahl.
Die Besucher der Veranstaltung entschieden dann durch Abgabe eines Stimmzettels über die Verwendung der Spendengelder. Über 61 500 Euro wurden so in den letzten 25 Jahren für karitative Zwecke zusammengebracht und dienten der Unterstützung von Hilfsbedürftigen.
BEITRITT
Wer die Weilerer Hexen mit Herz unterstützen möchte, kann für 13 Euro Jahresbeitrag Mitglied werden.
Beitrittserklärungen gibt es auf der Hexen-Homepage www.weilerer-hexen-mit-herz.de oder bei Oberhexe Michaela Wald aus Weiler.
Aber das Hexenteam sammelt nicht nur am Schwerdonnerstag, sondern ist ganzjährig engagiert und heimst gerne Hexengelder ein. Der diesmal mit stattlichen 4444 Euro gefüllte Spendentopf kam auch dank einer großzügigen Zuwendung des Pharmaunternehmens Caretrade GmbH Köln zusammen.
In einer geheimen Abstimmung entschied sich der Hexenrat, die Summe diesmal nicht zu gleichen Teilen, sondern prozentual nach den von den Besuchern ausgefüllten Stimmzetteln unter den Vorgeschlagenen zu verteilen.
50 Prozent der Stimmen und somit 2222 Euro gingen an Vanessa Brandt und deren Familie aus Dromersheim. Die junge Frau ist seit einem Aneurysma-Riss und mehreren Schlaganfällen schwerstpflegebedürftig. Zwei Schwestern und der Vater von Vanessa freuten sich über die beachtliche Geldzuweisung, die für die Mobilitätsunterstützung und weitere therapeutische Maßnahmen von Vanessa verwendet werden soll.
25 Prozent der Stimmen waren auf die Flutopferhilfe der Gemeinde Oberheimbach gefallen. Nach den verheerenden Wasser- und Schlammlawinen des vergangenen Jahres waren dort zahlreiche große Schäden zu beklagen. Der Ortsbürgermeister Gerhard Leinberger und Horst Köke, Vertreter des OCC-Sitzungspräsidenten Rainer Marsula, nahmen die Spende in Höhe von 1111 Euro dankbar entgegen.
Die restlichen 25 Prozent der Stimmen hatte der Tierschutzverein MuT (Mensch und Tier) aus Bingen auf sich vereinigt. MuT unterstützt nicht nur Tiere in Not, sondern arbeitet auch eng mit dem Stift Sankt Martin in Bingen, der Zoar in Heidesheim, der Caritas sowie Schulen und Kindergärten zusammen. Im Vordergrund steht die integrative Arbeit zwischen Mensch und Tier, kranke Menschen werden hierbei therapeutisch unterstützt. Über den Spendenbetrag von 1111 Euro freuten sich die Erste Vorsitzende Monika Göttler, Professor Herbert Göttler und Martina Grassmann.
Die Ortsbürgermeisterin von Weiler, Marika Bell, und VG-Bürgermeister Karl Thorn betonten unisono, dass sie sehr stolz auf die Weilerer Hexen mit Herz sind, da sie mit viel Herzblut und Engagement unermüdlich Spenden für den guten Zweck sammelten und in der ganzen Verbandsgemeinde und weit darüber hinaus einmalig und bekannt seien.