SpVgg Viertäler in Winzberg weiht neues Kunstrasenfeld ein
Von Jochen Werner
Der letzte Ascheplatz im aktiven Spielbetrieb des Fußballkreises Mainz-Bingen ist mit dem neuen Platz in Winzberg Geschichte. Foto: Jochen Werner
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WINZBERG - „Im aktiven Fußballbetrieb des Kreises Mainz-Bingen ist kein roter Platz mehr im Betrieb.“ Gerd Schmitt, Kreisvorsitzender und Vertreter des Südwestdeutschen Fußballverbandes, war bei der Einweihung des Kunstrasenfeldes auf den Rheinhöhen froh, „dass wieder ein roter Punkt von der Fußballkarte verschwunden ist.“ Mit viel Unterstützung und unerhörter Eigenleistung haben es die Verantwortlichen und Freunde der SpVgg Viertäler geschafft, spielen seit dem 24. August auf dem neuen Geläuf.
SpVgg-Vereinschef Patrick Krämer freute sich, nach vielen Jahren endlich am Ziel zu sein und dankte allen Helfern: „Das war ganz großer Sport!“ Gleichzeitig wusste er, dass solche Mittel, wie sie bei der Platzumwandlung zur Verfügung gestellt wurden, nicht selbstverständlich sind.
Oberdiebachs Ortsbürgermeister Bernhard Laudert hatte dazu die Zahlen parat. 405 000 Euro sollte der Platz kosten, 300 000 kamen von der Sportstättenförderung als einmalige Sache, denn der Platz ist eine Gemeinschaftsangelegenheit der beiden Gemeinden Oberdiebach und Manubach. Einen großen Fürsprecher, so Laudert, habe er in VG-Chef Karl Thorn gefunden. 20 000 Euro kamen von der Verbandsgemeinde, dieselbe Summe von der Stadt Bacharach. Die SpVgg hatte sich auf einen Betrag in derselben Höhe festgelegt, den sie in Eigenleistung erbringen wollte, der aber weit übertroffen wurde. Den Rest steuern die beiden beteiligten Dörfer zu.
Insgesamt 102 verschiedene Mitstreiter hatte Laudert zu den verschiedenen, allesamt vom Sportverein organisierten Arbeitseinsätzen gezählt. Getreu seinem Wahlspruch, wonach sich gemeinsam vieles erreichen lässt. Auf 2849 Stunden Eigenleistung bezifferte der Bürgermeister die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer. „Das Engagement zeugt von einer besonders guten Dorfgemeinschaft“, unterstützte ihn Franz Josef Eckes als Vertreter von VG-Chef Thorn.
Laudert zeichnete die Historie nach. Fehlten im Jahr 2013 noch die Mittel, nahm das Projekt zwei Jahre später auf Betreiben der Kreisverwaltung hin Fahrt auf. Der für September 2016 anvisierte Baubeginn kam nicht zustande – keine der angeschriebenen Firmen hatte ein Angebot abgegeben. Mit der erneuten, diesmal auf zwei Gewerke verteilten Ausschreibung, ging es in die nächste Runde. Von Anfang Juli bis Ende August wurde der Platz schließlich umgebaut. Am 24. August schließlich erfolgte die mehr als passgenaue Abnahme: Von 16 bis 18.45 Uhr begutachteten Baufirma und -abteilung das Gelände, um 20 Uhr rollte erstmals der Ball im Spiel der zweiten Mannschaften der Viertäler gegen Schwabenheim. Hand in Hand war alles verlaufen, denn zeitgleich wurde von den ehrenamtlichen Helfern auch das Sportlerheim renoviert.
Der Kreisbeigeordnete Adam Schmitt sah das Projekt als wichtige Infrastrukturmaßnahme und hoffte wie Schmitt, Laudert und Rainald Kauer, dem Vertreter des Landessportbundes, auf den kommenden sportlichen Schub. „Damit die Fußballer auch höhere Klassen anstreben können“, wies Eckes auf die Zielstellung hin. Fazit: „Klasse, was hier entstanden ist“, lobte Kauer als abschließender Redner, während unten auf dem Platz die Jugend den Ball tanzen ließ. Was möglich ist, zeigte die erste Mannschaft im anschließenden B-Klassen-Spiel gegen Croatia Mainz, als sie vor knapp 250 Zuschauern ein 1:4 in einen 5:4-Sieg drehte.