Die Verbandsgemeinde Rhein-Nahe steckt 2019 viel Geld in Erhalt und Ausstattung ihrer Grundschulen. Die Lehrer werden mit Dienstlaptops ausgerüstet.
Von Mechthild Haag
Reporterin Rheinhessen
Finster sieht die Schulturnhalle der Grundschule Petersackerhof aus. Sie soll in diesem Jahr für rund eine Million Euro saniert werden. Der Bau erfolgte 1973/1974.
(Foto: VG Rhein-Nahe/Bernhard Kirsch)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
VG RHEIN-NAHE - Raumprobleme wie in den Grundschulen der Verbandsgemeinde Gau-Algesheim werden die Schulen der VG Rhein-Nahe in den nächsten Jahren nicht haben. Die Schülerzahlen gehen mal rauf, mal runter. Aber die Gebäude sind groß genug. Dafür muss einiges in die Instandhaltung gesteckt werden. „Die Schulen sind bei uns neben den Investitionen für die Feuerwehr der größte Part im Haushalt“, sagt Stefan Claßmann, Finanzabteilungsleiter bei der VG. Die Gebäude wurden Anfang der 1960er Jahre und Anfang der 1970er (Petersackerhof) genehmigt oder gebaut, da gibt es einiges zu tun. Nicht alle Kosten muss der Schulträger alleine stemmen. Es ist auch mit Zuschüssen vom Land beziehungsweise vom Bund durch das „Kommunale Investitionsprogramm 3.0“ zu rechnen.
Technischen Fortschritt vorantreiben
Und dann weisen Büroleiter Matthias Lautz und Stefan Claßmann noch auf einen weiteren wichtigen Punkt hin: Für die Lehrer werden an allen Schulen der VG Rhein-Nahe Dienstlaptops samt Office-Lizenzen für jeweils 3000 Euro pro Schule angeschafft. „Aus Datenschutzgründen rüsten wir die Lehrer mit Laptops aus. Das ist wichtig für das Schreiben der Zeugnisse, aber auch für die Unterrichtsvorbereitung“, sagt Matthias Lautz und ergänzt: „Trotz der angespannten Haushaltslage wollen wir den technischen Fortschritt vorantreiben und nicht auf den Bund und seinen Digital-Pakt warten.“
In der Grundschule Am Nahetor in Münster-Sarmsheim gehört zu den größten Arbeiten im Jahr 2019 die Sanierung der Schüler-Toilettenanlage für rund 100 500 Euro. Hier werden beispielsweise Zuschüsse fließen. „Da die Bauarbeiten aufgrund des Lärms den laufenden Schulbetrieb stören, werden wir sie in den Oster- oder Sommerferien durchführen“, sagt Matthias Lautz. Weitere wichtige Punkte sind die Sanierung und Isolierung des Dachs im Verwaltungstrakt (53 000 Euro) und Schallschutzmaßnahmen (46 500 Euro).
ERSTKLÄSSLER IN DER VG RHEIN-NAHE
Grundschule Petersackerhof Oberdiebach: 2019 werden 35 Erstklässler eingeschult, 2020 sind es 38, 2021 sind es 34, 2022 sind es 46, 2023 sind es 43, 2024 sind es 52.
Grundschule Münster-Sarmsheim: 2019 werden 19 Erstklässler eingeschult, 2020 ebenfalls 19, 2021 sind es 28, 2022 sind 23, 2023 und 2024 sind es jeweils 29.
Grundschule Waldalgesheim: 2019 werden 37 Kinder eingeschult, 2020 sind es 38 Kinder, 2021 sind es 39 Kinder, 2022 sind es 34 Kinder, 2023 sind es 22 Kinder und 2024 sind es 25 Kinder.
Grundschule Weiler: 2019 werden 23 Kinder eingeschult, 2020 sind es 15 Kinder, 2021 sind es 24 Kinder, 2022 sind es 22 Kinder, 2023 sind es 20 Kinder und 2024 sind es 14 Kinder.
(Stand: Februar 2019)
Kleinere, für die Schüler aber um so wichtigere Baumaßnahmen stehen in der Grundschule am Nahetor auf dem Schulhof an: Beispielsweise soll ein Klettersteig angelegt werden (3500 Euro), neue Markierungen auf dem Verkehrsübungsplatz sind für 4500 Euro vorgesehen.
Die Kinder der Astrid-Lindgren-Grundschule Waldalgesheim werden sich wohl vor allem über die Neugestaltung ihres Schulgeländes freuen. 64 000 Euro sind dafür vorgesehen. Neue Spielgeräte und neue Bänke soll es geben. „Die erste Planung liegt vor. Jetzt gibt es noch Absprachen mit dem Schulelternbeirat und dann sollen die Arbeiten in diesem Jahr umgesetzt werden“, sagt Stefan Claßmann. Eine weitere große Baumaßnahme ist die geplante Fassadensanierung für 142 500 Euro. Und auch in der Astrid-Lindgren-Schule sollen die Toilettenanlagen saniert werden. Die Kosten müssen allerdings noch ermittelt werden.
Große und kleine Posten sind auch bei den Planungen für das Jahr 2019 für die Grundschule Heilig Kreuz in Weiler aufgeführt: vom Keyboard-Ständer für 50 Euro über neue Messer und Brettchen für die Mensa für 100 Euro, die Wartung der Tafeln für 400 Euro, Schallschutzmaßnahmen in den nächsten Jahren in mehreren Klassenräumen bis hin zur Komplettsanierung der Toilettenanlage für 205 000 Euro. Und frische Farbe in den Fluren und im Treppenhaus soll für mehr Spaß am Lernen sorgen.
Der dickste Brocken muss im Jahr 2019 für die Petersackerhof-Schule in Oberdiebach aufgebracht werden: Für rund eine Million Euro muss die Turnhalle aus den frühen 1970er Jahren rundum saniert werden. 90 Prozent der Kosten werden über das „Kommunale Investitionsprogramm 3.0“ vom Bund gefördert. Der Eigenanteil des Schulträgers liegt somit bei rund 100 000 Euro.
Barrierefrei mit größerem Aufzug
Eine weitere größere Baumaßnahme kommt mit dem Einbau eines neuen Aufzugs auf die Oberdiebacher Petersackerhof-Schule zu. „Der jetzige Aufzug ist uralt und schmal. In den neuen Aufzug werden endlich größere Rollstühle passen, sodass die Schule dann richtig barrierefrei wird“, sagt Matthias Lautz.