Großeinsatz der Feuerwehr: Wohnhaus in Trechtingshausen steht in Flammen
Der Brand eines Wohnhauses in Trechtingshausen hat am Dienstag enormen Schaden angerichtet.
Von Jochen Werner
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TRECHTINGSHAUSEN - Carolin, eine Passantin, hatte alle Schutzengel auf ihrer Seite: Als die Achtjährige am Haus an der Ecke Römer-/Bahnhofstraße vorbeigelaufen war, tat es hinter ihr einen lauten Knall, weil eine Fensterscheibe platzte. Sofort alarmierten Nachbarn die Feuerwehr, denn die Flammen schlugen bereits aus dem Dachstuhl. In einem Großeinsatz der Wehren aus Trechtingshausen, Bingen, Münster-Sarmsheim und Waldalgesheim, die mit insgesamt rund 50 Kameraden binnen Minuten zur Stelle waren, konnte das Feuer gelöscht werden, ohne dass Personen zu Schaden kamen.
Die Brandursache sei noch unklar, berichtete Einsatzleiter Markus Heidrich vier Stunden nach der Alarmierung, die genau um 12.19 Uhr erfolgt war. Der Schaden allerdings sei enorm. „Das Haus ist unbewohnbar. Im Dachgeschoss war nichts mehr zu machen, im ersten Obergeschoss sind zwei von drei Zimmern komplett ausgebrannt“, so der Feuerwehrchef der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe. Problematisch sei zudem die mit Holz abgehängte Lehmdecke zwischen Ober- und Dachgeschoss.
„Materialschlacht ohne Ende“
Die erste Etage wurde Opfer der Löscharbeiten. Wegen der starken Rauchentwicklung und der Flammen, die beim Ankommen der ersten Feuerwehrleute an beiden Hausgiebeln herausgequollen, konnte am Dienstagnachmittag noch nicht ausgemacht werden, wo der Brandherd lag. „Alles ist nur noch mit viel Fantasie zu retten“, prophezeite Heidrich.
Großeinsatz der Feuerwehr in Trechtingshausen. Foto: Jochen Werner
Teilweise waren drei Trupps unter Atemschutz im Innenangriff, geschah die Brandbekämpfung gleichzeitig von außen mithilfe der Drehleiter der Binger Wehr im Dachgeschoss und von innen in der ersten Etage des zweigeschossigen Gebäudes. Zuletzt wurde das Haus, das Mitte des 20. Jahrhunderts die Trechtingshäuser Post beherbergte, von zwei Personen bewohnt, die beide zur Zeit des Ausbruches auf ihren jeweiligen Arbeitsstellen waren. Die beiden Hunde des Paares konnten beim Öffnen der Haustür unversehrt ins Freie gelangen, später wurden auch Kleintiere und Vögel aus dem Untergeschoss gerettet.
Die Bewohner wurden zunächst in einer Ferienwohnung des Nachbarhauses untergebracht. Für die Feuerwehr wurden die Arbeiten zu einer „Materialschlacht ohne Ende“, stellte Heidrich klar. Glasscherben durch die geplatzten Fensterscheiben und bereits vor dem Öffnen des Daches herabstürzende Ziegel genau über der Eingangstür wurden nicht nur zu einer besonderen Gefahr für die Helfer, sondern führten auch dazu, dass zahlreiche Schläuche aufrissen und ausgetauscht werden mussten. Mit Problemen hatten zunächst auch die Binger Kameraden auf der Drehleiter zu kämpfen. Da der Dachstuhl teilweise lichterloh brannte, konnte ihr Einsatz nur sehr langsam und vorsichtig geschehen.
Weiteres Prozedere
- Der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspektor Michael Braun schilderte das weitere Prozedere.
- Das THW stelle noch am Abend ein Gerüst, um die Reste des Dachs vor dem vorhergesagten Sturm zu sichern.
- Am Donnerstag kümmert sich die Kripo um die Ursachenermittlung, wenn der zum Ersticken der letzten Brandnester aufgetragene Schaum verschwunden ist.