Oberdiebach feiert vom 31. August bis zum 2. September sein 1125-jähriges Bestehen. Das umfangreiche Programm mit Live-Musik soll die Gemeinschaft im Ort widerspiegeln.
Von Jochen Werner
Das Oberdiebacher Organisationsteam wünscht sich, dass möglichst alle Ortsfahnen wehen. Alle Bürger, die ein solches Banner besitzen, sollen dieses heraushängen. Tatkräftige Helfer sind immer willkommen.
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OBERDIEBACH - Ein großes Jubiläum steht bevor. Vom 31. August bis zum 2. September feiert die Viertälergemeinde Oberdiebach ihr 1125-jähriges Bestehen. „Wir wollen einfach ein Fest für den Ort machen, damit Oberdiebacher Oberdiebach feiern können, ohne spezielle Zeitschiene und ohne auf den historischen Hintergrund einzugehen“, erklärt Christine Zimmer vom Organisationsteam die Pläne.
Dennoch werfen wir hier erst einmal einen Blick in die Geschichtsbücher. Das Landeskundliche Institut der Uni Mainz gibt Aufschluss. Die Gemeinde taucht erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 893 als „Dubach“ auf. Allerdings gab es lange vorher Spuren menschlichen Lebens im Tal. Alltagsgegenstände aus der Römerzeit weisen auf Gutshöfe (villae rusticae) hin. Im Laufe der Zeit wurde der Ort immer wieder anders benamt, steht etwa als Tietbac (1072), Dietbach (1091), Diepach (1190), Dichbach (1255) oder Dyppach (1383) in den Annalen. Ethymologisch, so das Institut, werde der Ortsname von althochdeutsch „diet“ (Volk) und bach abgeleitet oder als „Bach des Theudo“ gedeutet.
Wie die Nachbargemeinden Bacharach, Steeg und Manubach war Oberdiebach zunächst Teil des Kölner Erzbistums, bis es im 13. Jahrhundert mit den Kirchenvögten, Pfalzgrafen bei Rhein, zum Streit und der damit verbundenen mehrfachen Überschreibung der Güter kam. Im Verlauf der Streitigkeiten der Grundherren errichtete anno 1219 der Kölner Erzbischof Engelbert die Rheindiebacher Fürstenburg. Sie sollte den Verkehr im Rheintal überwachen und die eigenen Interessen schützen. Längst waren alle vier Gemeinden stadtähnliche Siedlungen geworden, ihnen wurde der Status eines „Tales“ erteilt. Der Begriff der „Viert(h)äler“ ist bis heute geblieben.
Das Oberdiebacher Organisationsteam wünscht sich, dass möglichst alle Ortsfahnen wehen. Alle Bürger, die ein solches Banner besitzen, sollen dieses heraushängen. Tatkräftige Helfer sind immer willkommen.
Blick auf den idyllisch gelegenen Ort Oberdiebach. Fotos: Jochen Werner
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Im Jahr 1243 bekam Pfalzgraf Otto von Wittelsbach die Burg zum Lehen. Damit waren die Herrschaftsverhältnisse geklärt. In der Folge erreichte Oberdiebach seine größte Bedeutung, als es im Viertäleramt mehr Vertreter als die Stadt Bacharach stellen durfte. Längst gab es eine Ortsbefestigung mit fünf Wehrtürmen, von denen noch ein Stumpf steht. Teil der Ortsbefestigung war die Pfarrkirche St. Mauritius.
Der Schwerpunkt des Dorffestes am kommenden Wochenende wird sich in der von den Heinzelmännern neu gestalteten Ortsmitte abspielen. An der Kirche wird eine Bühne errichtet, der Tröbsdorfer Platz dient als Treffpunkt, die Weinschröter schroten am Festsamstag (17 Uhr) in der Rosenstraße, in der Kirche findet außer dem Festgottesdienst (Sonntag, 10 Uhr) auch ein Konzert des Trios „Classical Mood“ (Samstag, 18 Uhr) statt.
Der offizielle Festbeginn mit Untermalung des Männergesangvereins Oberdiebach ist am Freitagabend (19 Uhr) in der frisch sanierten Fürstenberghalle. Hauptbestandteil ist eine ganz andere Weinprobe mit allen Winzern, die auf Oberdiebacher Gemarkung Wingertslagen haben.
Das so umfangreiche wie abwechslungsreiche Programm soll Christine Zimmer zufolge zu einem „richtig schönes Dorffest führen, das für die Gemeinschaft steht.“ Beispiele gibt es zuhauf, etwa die Dorf- und Kirchenführungen, die Fotoausstellung von Hartmut Schneider oder die Live-Musik. Für die Gäste aus den umliegenden Gemeinden ist ein Shuttle-Service eingerichtet, ein reich bebilderter, ausführlicher Flyer mit den genauen Punkten wurde ausgearbeitet.