Mit dem Planwagen sollen attraktive Aussichtspunkte angesteuert werden. Höhepunkt ist eine Weinprobe. Und auch die herausgeputzten Märchenhain-Figuren sollen eine Rolle spielen.
Von Jochen Werner
Die Aussicht vom Siebenburgenblick auf Burg Sooneck und den Rhein sollen künftig mehr Gäste genießen, wenn es zu den Weinbergsfahrten kommt.
(Foto: Jochen Werner)
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NIEDERHEIMBACH - Touristisch muss sich etwas tun in der Mittelrheingemeinde. Mit dem Bestehenden punkten und Neues hinzufügen, so die Absicht des Gemeinderates. Wenn nach Ostern die Gäste wieder kommen und die Schifffahrtssaison beginnt, will sich Niederheimbach attraktiver und mit einem neuen Angebot präsentieren. Doch bis ein Touristik-Konzept verwirklicht werden kann, wird es noch dauern.
Traktor-Weinbergsfahrten mit Planwagen sollen angeboten werden. So, wie es sie in anderen Regionen bereits gibt, aber eben noch nicht im Mittelrheintal mit seinen unvergleichlichen, romantischen Aussichtspunkten. Wenn die rechtlichen Voraussetzungen vorliegen, wollen Verkehrsverein und Gemeinde als Co-Finanzier einen Planwagen anschaffen. Die Preise sollen sich zwischen 2000 und 8000 Euro bewegen, je nachdem, ob es ein gebrauchter oder ein neuer Wagen wird. Bewusst ist den Planern, dass die Fahrer einen Beförderungsschein benötigen. Der koste etwa 800 Euro pro Fahrer, so der Erste Beigeordnete Sven Janiska.
Die Pläne gehen weiter. Man könne sich den besonderen Touristenservice gut als regelmäßigen Dauerbetrieb mit einigen Stopps an der Heimburg (wobei Gespräche mit dem neuen Eigentümer geführt werden müssen), der Burggärtnerei, der Burg Sooneck und dem Siebenburgenblick vorstellen, so Ortsbürgermeister Richard Paul Mezes in der Ratssitzung. Alles ähnlich der „Hop-On Hop Off“-Touren in Großstädten also. Ein fixer Bestandteil der zwei bis drei Stunden langen Touren soll eine Weinprobe in den Wingerten sein, die den Weinbergsfahrten schließlich den Namen geben. Dafür sollen Jens Fendel als letzter Vollerwerbswinzer des Ortes und der aus Niederheimbach stammende Stephan Fendel vom Oberweseler Weingut Weiler-Fendel gewonnen werden. „Alles zusammen wäre ein guter Start. Denn wir haben im Moment nichts Richtiges, womit wir Gäste in den Ort ziehen könnten“, sagte Mezes.
Startpunkt könnte am Bahnhof sein, dann ginge es über den Kuhweg und die Heimburg zur Burggärtnerei, weiter zur Sooneck und zum Turm auf dem Berg. Zwischendurch die Weinprobe. Buchung und Überwachung des Geschehens würde der Verkehrsverein der Gemeinde übernehmen. „Wir gucken, wie es angenommen wird, und werden es dann eventuell ausbauen“, so Mezes.
Vorstellbar ist auch, die Figuren aus dem früheren Märchenhain, die vor allem im Kuhweg aufgestellt sind, aufzupeppen und fitzumachen. Einige sind mittlerweile stark mit Moos bewachsen und schreien förmlich nach einer neuen Optik. Zeitdruck gibt es nicht. Nach dem Saubermachen sollen sich nach Willen von Mezes und dem Rat „Leute ans Bemalen machen, die ein Gefühl dafür haben“. Freiwillige vor, heißt dabei das Motto.
Parallel dazu sollen die Figuren in eine Liste aufgenommen werden, die den Gästen in die Hand gegeben werden kann. Beschriftungstafeln will die Gemeinde so positionieren, dass sie sichtbar und lesbar sind. Kurzum: Niederheimbach will sich schön, sauber und moderner darstellen. „Das ist ganz im Sinne des zukünftigen Tourismus-Konzeptes“, so der Ortschef, der damit bereits auf ein weiteres Vorhaben hinwies.