Jetzt fehlen eigentlich nur noch Rotwein und Baguette zum französischen laissez faire: Der neue Platz im Heimbachtal ist eröffnet – und für jedermann zugänglich.
Von Jochen Werner
Auf die Plätze, fertig, los: Die Niederheimbacher Boulebahn ist eröffnet.
(Foto: Jochen Werner)
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NIEDERHEIMBACH - Nun fliegen sie, die 900 bis 1400 Gramm schweren Metallkugeln. Alle wollen sie möglichst nah am Schweinchen zu liegen kommen. Das Schweinchen ist der kleine Ball, der als Ziel für die Boule-Kugeln vor Spielbeginn geworfen wird.
Niederheimbach hat nun im Heimbachtal neben dem Spielplatz ganz offiziell seine eigene Boule-Anlage, mit dem internationalen Normmaß von 4 mal 15 Metern. Nur die Eröffnung musste um eine Woche verschoben werden: Am 12. Juli hatte es gedonnert, geblitzt und einfach viel zu viel geregnet.
Gerhard Blum hatte die Initiative ergriffen, im Februar 2018 für die „Boule-Freunde Ü60“ im Tal einen Antrag auf Ehrenamtsförderung auf den Weg gebracht. Die Ortsgemeinde folgte dem Wunsch umgehend, und schon am 14. Mai 2018 lag der Zuwendungsbescheid der Kreisverwaltung vor. Die Umsetzung mit einem lokalen Bauunternehmen und Forstrevierleiter Joachim Jacobs konnte beginnen. Die Gesamtkosten waren auf 5263 Euro veranschlagt, der Zuwendungsbetrag des Landkreises lag entsprechend des Gemeindesatzes von 75 Prozent bei 3948 Euro. Die ehrenamtliche Initiative legte kräftig Hand an, leistete bis zur Fertigstellung etwa 150 Arbeitsstunden.
Das Werk soll von Dauer sein und möglichst häufig von der Allgemeinheit genutzt werden, wobei Anmeldungen nicht erforderlich sind. Aus fünf Schichten besteht das Werk: Frostschutz-, Trag-, Ausgleichs- und Verschleißschicht wurden aufgebracht – und alles von einer Überwurfschicht abgedeckt.
Ein Dutzend Spielfreudige hatten sich mit Übungsleiterin Susanne Behrens zur Premiere zusammengefunden. Alte Hasen waren genauso dabei wie Boule-Frischlinge. Ein paar Testwürfe, um ein Gefühl für die Kugeln, den Platz und die Sportart zu bekommen, die jeder bis ins hohe Alter ausüben kann und die vor allem für Gemeinschaftssinn und Miteinander steht. Anschließend ging es in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kinderspielplatz daran, die Gruppen zu ermitteln, um richtig loszulegen. Für die, die Pause hatten, stand die überdachte Sitzgelegenheit genau richtig. Was zum französischen Laissez faire noch fehlte, waren Rotwein, Pastis und Baguette. Aber es war ja schließlich das erste Mal.