Der alte, blitzblanke Küppersbusch-Herd ist im Museum „Heimbachtal" zu sehen. Foto: Museum
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NIEDERHEIMBACH - (red). Ein ehemaliger Niederheimbacher Bürger gab die Wohnung seiner verstorbenen Mutter dem Dorfmuseum zum Entrümpeln frei. Viele interessante alte Gegenstände und Mobiliar konnten so zum weiteren Gebrauch und zur Ausstattung des Museums gerettet und erhalten werden. Dies war auch der Hauptgrund im Sinne des Spenders.
Unter anderem stand dort ein alter „Küppersbusch“-Küchenherd. Der Aus- und Wiederaufbau gestaltete sich schwierig, aber letztendlich hat sich aller Aufwand mehr als gelohnt. Schwere Schamottsteine waren vorsichtig auszubauen und im Museum wieder zusammenzubringen. Die Herdplatte wurde liebevoll wieder zum Blinken gebracht. Die metallene Herdumrandung, die Ofenringe und das „Schiffchen“ wurden wieder auf Vordermann gebracht. Erinnerungen an die Kindheit wurden wach: Der Backofenteil wurde früher von den Kindern nach dem Schlittenfahren benutzt, um die kalten und nassen Füße zu erwärmen. Schuhwerk, so wie heute üblich, gab es damals noch nicht. Im „Schiffchen“ wurde als Nebenprodukt beim Heizen warmes Wasser für den Haushalt erzeugt. Unsere Vorfahren wussten schon mit der Energie umzugehen und hauszuhalten. Oftmals war der Küchenherd die einzige Wärmequelle in der Wohnung. Heute ist dieser alte Küchenherd ein „Hingucker“ im Dorfmuseum „Heimbachtal“.
Zur historischen Entwicklung des Herstellers unseres Herdes: Gründer Friedrich Küppersbusch wurde am 10. Juli 1832 in Werden/Ruhr geboren und erlernte das Schlosserhandwerk. Er stellte überwiegend Vorhänge- und Türschlösser her. 1874 begann er mit der handwerklichen Fertigung von Kohleherden. Er gründete im Jahre 1875 zusammen mit seinen Söhnen in Schalke/Gelsenkirchen einen Betrieb für Eisenwaren und Haushaltsgegenstände. Gleichzeitig begann er mit der Konstruktion von Kochherden, mit denen er 1880 in die Serienproduktion ging. Kurz danach ließ Küppersbusch eine neue Fabrikationsstätte errichten. Das Unternehmen Küppersbusch & Söhne wurde später in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Mit rund 2000 Mitarbeitern war sie bei Küppersbuschs Tod am 29. April 1907 die größte Spezialfabrik für Kochapparate aller Art in Deutschland mit Sitz in Düsseldorf. Das 1875 gegründete Unternehmen gehört heute der Teka-Gruppe mit Hauptsitz in der Schweiz und ist mittlerweile international aufgestellt und vertreibt seine Geräte in alle Kontinente.
MUSEUM
Adresse: Dorfmuseum „Heimbachtal“, 55413 Niederheimbach, Rheinstraße 88, Telefon 06743-62 42 oder 06743-68 17.
Öffnungszeiten: 12. Oktober, 16 bis 18.30 Uhr, 22. Oktober, 15 bis 18 Uhr, 9. November, 16 bis 18.30 Uhr, und 26. November, 15 bis 18 Uhr.