Medenscheid feiert unter dem Motto „La vie en rose“ ein Fest rund um die Rose
Von Jochen Werner
Medenscheid feiert „La vie en rose“. Georg Scheider (links) und Ortsvorsteher Norbert Wagner feiern mit. Foto: Jochen Werner
( Foto: Jochen Werner)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
MEDENSCHEID - So groß und so schön war es noch nie. „Wir hatten diesmal nur schönes Wetter“, Beate Lieber und die Medenscheider Rosenfrauen hatten ihr Dorf in allen Rosenfarben in Szene gesetzt. Der ganze Bacharacher Stadtteil präsentierte sich nach dem Motto „La vie en rose“, und die 13 offenen Gärten waren dabei die Stars. Der Ortsname Medenscheid wird längst mit dem Zusatz „Rosendorf“ assoziiert. „Immer wenn es in Zusammenhang mit der Bundesgartenschau 2031 irgendwo im Rheintal um Rosen geht, fällt der Name Medenscheid“, erklärte Verbandsbürgermeister Karl Thorn. Und wenn das Wetter so mitspielt wie in diesem Jahr, wird das im zweijährigen Turnus veranstaltete Fest zu einer kaum zu toppenden Veranstaltung für alle Sinne. Zumal dann, wenn sie mit dem Welterbetag zusammenfällt.
Dann unterbricht Ortsvorsteher Norbert Wagner seinen Klinikaufenthalt, um „meinen kranken Kollegen“ seine Heimat zu zeigen. Dann lässt sich Marie von den Eltern „zwingen“ mitzukommen, weil das Roseneis so lecker ist. Dann kommen die Menschen von nah und fern, aus der Pfalz, Rheinhessen, dem Hunsrück, aus dem Rhein-Main-Gebiet auf die Mittelrheinhöhen. Dann freut sich Georg Scheider, im Garten von Familie Krick seine LGB-Eisenbahn im Maßstab 1:22,5 präsentieren zu können. Einen ehemals wilden Teil des Gartens hat Scheider so gestaltet, dass das ICE-Modell hier seine Runden drehen kann.
Die Motivation zum Dabeisein ist durchaus unterschiedlich. Tanja, Kathleen, Sylvia und ihre Truppe kamen vor allem wegen der stimmigen Mischung. „So gute Cocktails kriegst du nicht jeden Tag“, diktierten sie in den Block. Auch die Kulinarik mit Suppen, Deftigem, Kuchen und der Getränkevielfalt war nicht nur für die Damen einmal mehr „überragend“. In jedem Garten waren die besonderen Düfte zu erschnuppern, war die Liebe zur Rose spürbar. Wobei die Vielfalt der Rosenarten und der Präsentationsmöglichkeiten unmittelbar ins Auge stach. Langeweile? Fehlanzeige! „Es ist toll, dass ein Dorf so etwas macht. Etwas, was man sonst nirgends sehen kann“, war der Erbacher Jörg Weber begeistert, „denn wo kann man sonst schon direkt in den Gärten herumlaufen und sich Ideen holen?“
Gucken, anfassen und vor allem probieren
Nicht nur gucken, auch anfassen war beim Medenscheider Rosenfest erlaubt. Und probieren natürlich. Leider mit ein wenig Wehmut und dem Bewusstsein, dass es in zwei Jahren ohne Rosenlikör und Roseneis gehen muss, denn mit dem Tod von Brenner Rolf Heidrich im vergangenen Jahr wird es beides in dieser Form nicht mehr geben können. Um Ideen waren die Medenscheider Rosenfrauen aber nie verlegen.