Sie rücken bei Unglücken aus, sind bei Katastrophen wie auch kleineren „Messgeschicken“ zur Stelle und unterstützen Rettungsdienste: Die Wehren der VG Rhein-Nahe sind „Allrounder“.
Von Jochen Werner
Ehrungen und großes Lob gab es für die Kameraden der VG Rhein-Nahe beim 33. Kameradschaftsabend in der Bacharacher Mittelrheinhalle.
(Foto: Jochen Werner)
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BACHARACH/RHEIN-NAHE - Die Wehren aus Breitscheid, Henschhausen und von den Rheinhöhen veranstalteten gemeinsam die 33. Auflage des Feuerwehr-Kameradschaftsabends der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe in der Bacharacher Mittelrheinhalle. Mit dabei sein wollten nicht nur viele der insgesamt 24 Damen und 221 Herren, die sich aktuell um die Sicherheit der Bürger kümmern, sondern auch zahlreiche Kameraden und Ehrenträger. Angefangen vom ehemaligen Kreisfeuerwehrinspekteur Bernhard Ketelaer über Rolf Heiser und Ralf Welpe vom Kreisfeuerwehrverband bis hin zu den Wehrleitern der Umgebung und VG-Feuerwehrarzt Dr. Sascha Lauenroth. Alle präsentierten sich als das, was sie sind: eine große Familie.
Wehren sind längst „Allround-Helfer“ geworden
„Unser aller Hab und Gut liegt bei Ihnen in guten Händen“, wusste VG-Chef Karl Thorn ganz genau, was die Bürger an ihrer Feuerwehr haben und welche Leistungen diese bei ihrer ständigen Erreichbarkeit vollbringt. Ehrenamtlich. Längst seien die Wehren zu Allround-Helfern geworden und immer da, wenn Unglücksfälle, Katastrophen oder auch kleinere persönliche Missgeschicke bewältigt werden müssten, so Thorn. Dass in diesem Jahr bislang keine größeren Negativereignisse zwischen Bacharach und Münster-Sarmsheim oder Waldalgesheim stattgefunden haben, machte alle froh.
Allein: Die Einsatzzahlen sind nie aktuell. Bis zum Abend des 29. November mussten die Kameraden 132 Mal ausrücken, wobei rund die Hälfte auf Unterstützertätigkeiten für Rettungsdienste ging.
Mehr als 20 Mal wurde den Nachbarwehren mit Löschhilfe unter die Arme gegriffen. Die Gesamtzahl der Kameraden sei leicht fallend, berichtete Wehrleiter Markus Heidrich, zugleich zusammen mit Thorn so etwas wie der Moderator des Abend im offiziellen Teil. Dabei hatte er auch kritische Worte, vor allem bezüglich der Lehrgangsbesuche, die im zu Ende gehenden Jahr etwas höher und konsequenter hätten ausfallen können. Einen schloss sogar die Sachbearbeiterin Feuerwehrwesen im Bingerbrücker Amt erfolgreich ab: Sandra Esser war einzige Frau unter 25 Männern im Lehrgang „Leiter einer Feuerwehr“!
EHRUNGEN
Goldenes Feuerwehr-Ehrenzeichen mit Ehrennadel für 45 Jahre aktive Tätigkeit: Klaus Collerius (Heimbachtal), Alexander Way (Weiler)
Goldenes Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35 Jahre aktive Tätigkeit: Thomas Bumke, Silvia Dechent (beide Bacharach), Armin Schmelzeisen, Klaus Stiehl (beide Breitscheid), Anja Lauter (Weiler)
Silbernes Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25 Jahre aktive Tätigkeit: Dominik Fülber, Armin Schönlaub, Dirk Schönlaub, Jens Schönlaub, Mike Stüber (alle Diebachtal), Sascha Pfeifer (Münster-Sarmsheim), Tobias Hanß (Trechtingshausen)
Verabschiedung aus dem aktiven Dienst mit 63 Lebensjahren: Joachim Schönlaub (Diebachtal, 38 Dienstjahre)
Ernennung zum Wehrführer: Christian Krämer (Oberdiebach), für Udo Stauer
Wie viel die Wehren der Verbandsgemeinde wert sind, fasste Thorn in Zahlen. Obwohl der notwendige Abriss des ehemaligen Hauptschultraktes am Petersackerhof ein großes Loch in den ohnehin klammen VG-Säckel reißt, wolle man rund 1,47 Millionen Euro in die Retter investieren, außerdem sehe der 2020er Haushaltsentwurf eine Verpflichtungsermächtigung für das Jahr 2021 vor, um notwendige Maßnahmen, die bis ins übernächste Jahr reichen, vorziehen zu können. Abgeschlossen werden sollen die Maßnahmen am Feuerwehrgerätehaus in Waldalgesheim, die Sanierung der Häuser in Münster-Sarmsheim und Bacharach wird starten. In Trechtingshausen muss das Brandgebäude endlich abgerissen werden, die Planungen für das neue Feuerwehrhaus sind fällig.
Alles, damit die Menschen auch weiterhin ruhig schlafen können. Damit die Fahrzeuge und die Gerätschaften ordentlich abgestellt werden können. Damit die 47 Jungs und Mädels, die derzeit in den Jugendwehren sind, sich sinnvoll auf die Aktivenzeit vorbereiten können. „Der Nachwuchs braucht Vorbilder“, hatte Dr. Stefan Cludius als Vertreter von Landrätin Dorothea Schäfer diese Zukunft im Blick, nahm dies aber auch als Überleitung, um auf die Vorbilder hinzuweisen: Jeder derjenigen, die geehrt wurden, hat über mindestens zweieinhalb Jahrzehnte hinweg Besonderes für die Allgemeinheit geleistet.