Isolde Scheick-Kröhl von der „Landesberatungsstelle barrierefrei Bauen und Wohnen“ zeigte Lösungsmöglichkeiten zum Älterwerden in der eigenen Wohnung auf. Foto: Meisinger
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BACHARACH - (red). Zum Thema barrierefrei Bauen und Wohnen in der Stadt Bacharach hatte der Arbeitskreis „den demografischen Wandel gestalten“ in den Rathaussaal eingeladen, um Hilfen und Tipps bei Umbaumaßnahmen und Vorhaben zu geben. Mit der Innenarchitektin Isolde Scheick-Kröhl von der Landesberatungsstelle barrierefreies Bauen und Wohnen aus Bad Kreuznach stand eine ausgewiesene Fachfrau für das Thema zur Verfügung.
Denkmalschutz stellt ein Hürde dar
In Bacharach gibt es momentan 710 Wohngebäude mit insgesamt 1065 Wohnungen. Gerade im historischen Stadtkern sind es überschaubare Wohneinheiten mit großem Sanierungsbedarf, der sich am Denkmalschutz orientieren muss. Erst wenige Objekte sind barrierefrei und damit zukunftsorientiert saniert, zudem gibt es im öffentlichen Raum viele Herausforderungen an die Barrierefreiheit für das Alter.
In ihren Ausführungen zeigte Isolde Scheick-Kröhl Hilfen und Möglichkeiten auf. Die Landesberatungsstelle ist unter dem Dach der Verbraucherzentrale und damit direkt für die Bevölkerung da. So können schnell individuelle Hilfen arrangiert und Termine vor Ort zur Beratung genutzt werden. „Kommen Sie auf uns zu, wir helfen gerne und direkt“, so die Referentin.
KONTAKT
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe – Thea Feldhege, Rainald Kauer, Dieter Kochskämper, Hildegard Protze, Karl-Heinz Schleis, Susanne Schönel und Heidi Wardeh – würden sich über eine rege Beteiligung freuen und nehmen gerne weitere Themenvorschläge aus der Bevölkerung zur Weiterführung der Veranstaltungsreihe entgegen.
Veranstalter und Auskunft: Stadt Bacharach, Ober Straße 1, 55422 Bacharach, Telefon 06743-12 97, E-Mail bacharach.stadt@t-online.de.
Gefördert w ird das Projekt durch den Landkreis Mainz-Bingen.
Dass es sich lohnt, eine barrierefreie Umgebung zu schaffen und dies bereits im Alter 50plus, führte Frau Scheick-Kröhl eindrucksvoll aus: „Der Vorteil ist, dass man gut vorbereitet ist, wenn gesundheitliche Einschränkungen ganz plötzlich auftreten sollten, wie zum Beispiel bei einem Schlaganfall. Denn Präventionsmaßnahmen lassen sich idealerweise besser planen als Notfallmaßnahmen“. Durchschnittlich möchten über 70 Prozent pflegebedürftiger, ältere Menschen in ihrer Wohnung alt werden. Deshalb ist es auch besonders wichtig, rechtzeitig an die Schaffung von altersgerechtem Wohnraum zu denken. Bei derzeit elf Millionen Seniorenhaushalten mit mindestens einer Person über 65 Jahren bewohnen jedoch momentan nur 5,2 Prozent altersgerechte Räumlichkeiten.
Der Anteil der Menschen, die älter werden, steigt stetig an. So hat der Gesetzgeber reagiert und bietet finanzielle Unterstützungsprogramme von Bund und Land. Auch hierüber beraten und informieren die Fachleute der Landesberatungsstelle gerne. Daher ist die Beratung auch der erste richtige Schritt für alle, die ein Haus bauen, eine Immobilie erwerben oder modernisieren möchten. Einen guten Rat kann man in jeder Lebensphase gebrauchen, nicht nur, wenn der Ernstfall eingetroffen ist.
Die Ausführungen von Frau Scheick-Kröhl kamen bei den Zuhörern an und so wird sie zukünftig sicherlich noch häufiger nach Bacharach kommen, um Privatpersonen und die Kommune in der Barrierefreiheit zu beraten.
Die Veranstaltungsreihe „den demografischen Wandel gestalten – Alt werden in Bacharach?“ wird am 12. Juni um 19 Uhr im Rathaussaal Bacharach fortgesetzt. Dann geht es um das Thema: „Medizinische Versorgung“ mit dem Referenten Dr. med Anton Miesen (Vorsitzender des Seniorenrates des Landkreises Mainz-Bingen) und Evelyn Kalmbach vom Pflegestützpunkt Bingen.