Helga Andrae erntet im Café Lureley in Bacharach Applaus
Die Sängerin begeistert mit ihren Liedern und Gedichten. „Lieben im Alter“ handelt über die Freuden und Nöte der reifen Frau.
Helga Andrae kam, sah und reüssierte im Bacharacher Café Lureley mit ihren Liedern über die Nöte und Freuden des Alters.
(Foto: Lesebühne Schiefertafel)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
BACHARACH - (red). Vertretungsweise eingesprungen und gleich den großen Coup gelandet: Helga Andraes eigene Lieder und Gedichte, vorgetragen im Café Lureley in Bacharach, ernteten Applaus. Und das, obgleich ein öffentlicher Auftritt noch gar nicht geplant war. Da aber die Autorinnen Margret Drees (Rheinböllen) und Gisela Kassel (Benzweiler) am Tag ihres angekündigten Auftritts plötzlich krank geworden waren, sprang Andrae kurz entschlossen ein und ließ sich von den Gästen aus Bacharach, Oberwesel, Rheinböllen, Simmern, Bingen, Koblenz und Neuwied „unter die Lupe“ nehmen.
„Lieben im Alter“ hieß das Thema und die köstlich gereimten, mit Humor gewürzten Lieder und Gedichte der Interpretin deckten viele Nöte und Freuden des Alters ab. So die Hoffnung, immer noch begehrt zu werden trotz Hängebauch und Faltenhals und die Sehnsucht nach dem „Traummann“ (am liebsten einen Millionär!), auch wenn sich letztlich „nur ein Dicker“ der reifen Frau erbarmen wollte. Letztendlich kommt Andrae „auf den Hund“, der jeden Mann ersetzen kann.
Ein Bestandteil des Programms umfasste auch die Liebe der Alten zu den Enkelkindern und das Verhältnis zu ihnen. So das Lied vom gemeinsamen Einkaufsbummel mit ihren Enkeltöchtern im Shopping-Center. Die Botschaft hier: Wenn Enkelkinder vor Begeisterung glücklich strahlen über die beste Oma der Welt, fühlt sich das reife Herz auch wieder jung. Und wenn die Enkelkinder bemerken, dass der Oma die Liebe zu einem Mann, auch wenn der humpelt, schlecht hören kann und einen dicken Bauch hat, gut steht, dann quillt die Liebe über.
Highlights zum Schluss, mit denen niemand rechnen konnte, waren spontane Auftritte von Gästen. So las Waltraud Schira (Weiler) eine amüsante Geschichte über ihren „Eberhard“, der so einige seltsame, aber hinbiegbare Eigenschaften hat, und Elke Henrich (Rheinböllen) vergnügte das Publikum mit ihrem „Kind-Katzen-Waschgedicht“. Den Abschluss sangen Lida Kitzmann (Koblenz) und Andrae gemeinsam. Beide stellten bekannte russische Lieder vor und bei „Kalinka“ sangen und klatschten alle Gäste mit und dokumentierten, dass die Liebe im Alter (dazu gehört auch das Singen!) vielfältig ist.