Burgruine bei Bacharach-Steeg könnte bis 2029 erblühen
Bei der Burg Stahlberg besteht Sanierungsbedarf. Die Bundesgartenschau könnte eine Chance sein, kräftig in das Bauwerk zu investieren.
Von Jochen Werner
Die Burgruine Stahlberg könnte als Projekt der Bundesgartenschau für den Tourismus aufgewertet werden.
(Archivfoto: Daudistel)
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BACHARACH-STEEG - Professor Christoph Zöpel, Vorsitzender des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, hatte Ende Februar bei einem Ortstermin angerissen, dass Bund und Land gemeinsam 250 000 Euro in die weitere Sanierung der Ruine Stahlberg investieren sollten.
Den Ball nahm Michael Hüttner auf, erkundigte sich beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Mainz nach dem aktuellen Sachstand. „Demnach“, so der SPD-Landtagsabgeordnete, „liegt dem Land derzeit kein Förderantrag für künftige Maßnahmen mit dem genannten Volumen vor, beziehungsweise dem Land ist nur eine relativ kleine Maßnahme bekannt, die aktuell ansteht.“
Die Ruine Stahlberg in einem Seitental nahe dem heutigen Bacharacher Ortsteil Steeg wurde 1912 vom Rheinischen Verein gekauft. Wohl deshalb, weil sie ähnlich wie die bereits drei Jahre zuvor erworbene Burg Stahleck in markanter Lage über Bacharach für kleines Geld zu haben war und sie sonst kaum jemand haben wollte. Bereits damals war der Erhalt als praktischer Akt des Denkmalschutzes das Ziel. Welches Kleinod und Kulturdenkmal sich in der Ruine verbergen sollte, war noch nicht einmal zu erahnen. Noch heute sind Geschichte und Architektur des im 12. Jahrhundert entstandenen und 1243 erstmals urkundlich erwähnten Bauwerkes nicht vollständig erforscht.
Was Zöpel, unter Kanzler Gerhard Schröder drei Jahre lang Staatsminister im Auswärtigen Amt und insgesamt über einen Zeitraum von zwölf Jahren Minister in Nordrhein-Westfalen, so dahingesagt habe, sei als Möglichkeit und Auftrag für die unmittelbare Zukunft zu betrachten, erklärte der Erste Stadtbeigeordnete Gunter Pilger. Konkrete Pläne für größere Sanierungen gebe es aktuell nicht.
Dabei ist die Idee, die Burg Stahlberg zusammen mit einer zu integrierenden Gartenanlage in das Projekt Bundesgartenschau 2029 aufzunehmen, die wohl größte Chance für das Bauwerk. Wenn es dauerhaft erhalten werden soll, müssen ohnehin Mittel fließen.
In den Jahren 2005 bis 2013 wurde der Bestand vom Verein mithilfe von Geldern aus Bundes- und Landestöpfen sowie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz umfassend und behutsam gesichert. Dabei wurde etwa auch die Burgkapelle wiederentdeckt.
Hüttner hat in Erfahrung gebracht, dass sich das Land im genannten Abschnitt an der 400 000 Euro-Gesamtmaßnahme mit 200 000 Euro beteiligt hatte. Für Maßnahmen über 60 000 Euro, die zum Erhalt aktuell beantragt seien, habe das Land bereits einen 50-Prozent-Zuschuss bewilligt. Die Genossen unterstützen Anträge des Denkmalschutz-Vereins zu den Sanierungsmaßnahmen, sicherten der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Philipp Rahn und der Verbandsvorsitzende Daniel Baldy zu, im Bewusstsein, dass die Mittelrheinlandschaft und insbesondere Bacharach von und mit der historischen Bedeutung und dem Tourismus leben.