In Nieder-Hilbersheim diskutieren die Grünen mit Bürgern über das umstrittene Neubaugebiet. Und sie zeigen Alternativen auf.
NIEDER-HILBERSHEIM - (red). Die Auswirkungen des geplanten Neubaugebiets auf die kleine Ortsgemeinde waren Thema einer Infoveranstaltung der Grünen. Die Landtagsabgeordnete Lea Heidbreder knöpfte sich den Paragrafen 13b des Baugesetzbuches vor, der in Nieder-Hilbersheim zur Anwendung kommen soll; sie bezeichnete ihn als „Flächenfraß-Paragrafen“.
Heidbreder bemängelte, dass der Sinn des Gesetzes, das Schließen von Baulücken in unmittelbarem Anschluss an bebaute Flächen verfehlt werde, wenn wie in Nieder-Hilbersheim überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser auf bis zu 900 Quadratmeter großen Grundstücken gebaut würden. Bereits in einer Vorprüfung seien die Auswirkungen auf Klima und Umwelt einem Fachbüro als „erheblich“ bezeichnet worden.
Bei der Diskussion wurde deutlich, dass auch in Nieder-Hilbersheim viele ältere Mitmenschen aus Mangel an Alternativen in ihren großen Häusern wohnen blieben und bezahlbarer Wohnraum für jüngere Familien fehle. Etwa ein Dutzend Ortsansässige sollen ihr Interesse an Bauplätzen bekundet haben – demgegenüber stehen die Planungen von knapp 40 Bauplätzen mit rund 50 Wohneinheiten. Eine Alternative zu dem Neubaugebiet sei der Bau von günstigen, barrierefreien Wohnungen für ältere Menschen, zum Beispiel durch die neue Kreiswohnungsbaugesellschaft, in deren Folge dann Häuser für Jüngere frei würden. Auch die bedarfsgerechte Entwicklung eines innerörtlichen Baugebietes sei sinnvoll, „um ein maßvolles Wachsen vorrangig für örtliche Interessenten zu ermöglichen“, so die Grünen.