GAU-ALGESHEIM - Wegen höherer Ausgaben und aufgrund der Corona-Krise erwartbar niedrigeren Steuereinnahmen mahnte die Grünen-Fraktion im Gau-Algesheimer Stadtrat zur Sparsamkeit. Zum Beispiel beim Internetauftritt der Stadt Gau-Algesheim. Der soll neu gestaltet und eine passende App erstellt werden. Die Investition hierfür wurde mit fast 20 000 Euro veranschlagt, zu denen sich noch eine jährliche Pauschale von 4700 Euro für Hosting und Systempflege gesellt. Sabine Obitz (Grüne) sah zwar „ein wichtiges Instrument, aber zum falschen Zeitpunkt“. Dem entgegnete Jonah Klaus (SPD), dass in Zeiten von Inlandsurlauben die Stadt in die Zukunft investieren und den touristischen Bereich nicht unterschätzen solle. Cornelia Neumer (CDU) erklärte, dass die erwähnte App ja keinesfalls zum Spaß erstellt werde. In erster Linie solle sie ein Dienst am Bürger sein. Neumer selbst habe – obwohl sie sich zur „Generation Wählscheibe“ bekannte – in den Corona-Zeiten erfahren, wie wichtig das Internet sei. Und Informationen der Verwaltung könnten durchaus lebensnotwendig sein.
Kurzum: Die Grünen-Fraktion konnt sich nicht durchsetzen, dem Investitionsbeschluss wurde mehrheitlich zugestimmt.
Weiteres Einsparpotenzial sahen die Grünen bei einer geplanten Organisationsuntersuchung des Bauhofs. Das Leistungsspektrum und die Ermittlung des Personalbedarfs sollen unter die Lupe genommen werden. Joachim Cohausz monierte, dass es doch klar sei, dass die Bauhofmitarbeiter immer mehr zu tun bekommen, schließlich gebe es immer weitere Neubaugebiete, deren Straßen und Grünstreifen gepflegt werden müssten, hier brauche man keine teure Beratungsfirma, das sage der gesunde Menschenverstand. „Solche Untersuchungsergebnisse werden in hübsches Papier gepackt und verrotten dann in einer Schublade, das sind zu hohe Kosten für das zu erwartende Ergebnis“ fand der Beigeordnete.
Dem entgegneten Stadtoberhaupt Michael König (CDU) und Ratsfrau Cornelia Neumer, dass zum einen die Mitarbeiter zu jeder Zeit mitgenommen würden und das Verfahren durchgängig transparent sei und nichts „in die Tonne getreten“ werde, sondern die Ergebnisse nachhaltig verfolgt würden. Auch der Untersuchungsantrag wurde mehrheitlich beschlossen.