Armin Batholomäus hilft beim Aufbau der Bühne. Foto: Tscherner
( Foto: Tscherner )
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
BINGEN - Mit Traktorkraft hinauf: Weil die Torbrücke zur Burg Klopp wegen Renovierung geschlossen ist, muss der Bühnenaufbau für „Bingen swingt“ ungewohnte Wege nehmen. Durch die Weinberge im steilen Zickzack startete am Dienstag der Materialtransport. Über spannende Logistik, Fußball-Spagat und Spezialtarife sprach die AZ mit Organisatorin Patricia Neher.
Immer wieder das Wetter. Nach Regenjahren und Hitzerekorden ist diesmal trocken, aber ziemlich kühl gemeldet. „Für den Bühnenaufbau am Rhein-Nahe-Eck spielt Wind die Hauptrolle“, sagt die Festival-Fachfrau. Die größte Bühne des Festes steht eben am spektakulärsten und windigsten Standort.
Start des Aufbaus war am Dienstag im Hof der Burg Klopp. „Wir mussten eine Lösung über Weinbergswege finden“, sagt Neher. Die Steilpassage von der Schlossbergstraße bot jedoch auch Vorteile. Ein PS-Protz des städtischen Bauhofs zog Bühnenboden, Metallteile und Traversen ohne Umladen direkt auf den Burghof. Weit weniger diffizil läuft der Bühnenaufbau in der Fußgängerzone. „Die Bühne in der Hasengasse wird wieder vor das Citycenter ziehen“, führt Neher Veränderungen auf. Auch neu: Der Speisemarkt erhält eine LED-Leinwand fast in Bühnengröße. „Das ist das Zugeständnis an alle Fußballfans unter den Festival-Gästen.“
Leider wird die Partie der Deutschen am Samstagabend entscheidend sein. Deshalb spielt auf dem Speisemarkt zur Kernzeit des Festivals keine Musik. König Fußball regiert. Wem die Kicker in Russland herzlich schnuppe sind, der kann auf Burg Klopp zur Party-Band „Komm’mit Manns“ abtanzen und ab 22.15 Uhr auf dem Neffplatz zu Hip-Hop-Klängen der Jazzkantine weiterfeiern.
Patricia Neher hört man die Vorfreude an. Heute (Donnerstag) reisen mit M.E.A.N. die ersten Musiker an. Das Quartett eröffnet das Internationale Festival am Freitag um 18 Uhr mit einem Mix aus Jazz, Punk, Rock, Ska und bayrischer Blasmusik. Der große Schwung Künstler bezieht morgen im NH-Hotel Station. Dort hat die Stadt auch ihr zentrales Festivalbüro eingerichtet. Berliner Künstler kommen mit dem Zug. Kinga Glyk, seit ein paar Jahren als größte Jazz-Sensation auf sozialen Netzwerken europaweit gefeiert, aus Warschau eingeflogen, Nina Attal mit ihrem Pop-Electro-Funk aus Paris. Club-Atmosphäre bahnt sich wieder in großer Formation den Weg aus München. „Jazzrausch“ hat bereits im vergangenen Jahr mit tanzbarem Techno-Jazz begeistert. Ein „Youth Special“ will dazu jüngeres Publikum ködern. Für sechs Euro haben alle Schüler, Studenten und Azubis am späten Samstagabend Zutritt zum Rhein-Nahe-Eck.
„Alle anderen zahlen den normalen Tagestarif“, so Neher. Das sei verglichen mit Konzerteintritten für die Formation anderswo immer noch günstig. An der Abendkasse kostet das Drei-Tage-Bändchen 30 Euro (Vorverkauf 26 Euro) oder 22 Euro pro Nase für einen Abend (18 Euro im Vorverkauf).
Reinhorchen ohne Eintritt ist samstags von 11 bis 16 Uhr an den Bühnen der Innenstadt möglich. Als Appetithappen. Wer dagegen viel Musik-Hunger hat, investiert in das Riverboat-Shuffle (zusätzlich 29 Euro oder 39 Euro ohne Festival-Ticket), nimmt Samstagnacht die Late-Night-Session im Martinskeller mit und die After-Swing-Party an der Weinzeit als Ausklang des Sonntagabends.