Straßenkunst trifft Feuerwerk – Kulturuferfest und „Rhein in Flammen“ in Bingen
Von Christine Tscherner
Holz und Holz lassen die Kulturuferfestbesucher staunen. Foto: Jonas & Friends
( Foto: Jonas & Friends)
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BINGEN - Die doppelte Portion zum Jubiläum: Das nächste Wochenende (7./8. Juli) ist mit „Rhein in Flammen“ ein Besuchermagnet. Das beliebte Kulturuferfest erhält als Bonbon einen zweiten Tag. Zudem ist Bingen verkaufsoffen und Streetfood-Trucks halten in der Stadt.
Ein Wochenende mit richtig viel Programm steht bevor. Novum ist das zweitägige Kulturuferfest. „Das wird noch mal ein Highlight im Rahmen von zehn Jahren Landesgartenschau“, vermittelt Oberbürgermeister Thomas Feser (CDU) Vorfreude.
Stelzenläufer, Comedy, Akrobatik und Musik
Das zur LGS umgestaltete Ufer zeigt sich, wird erlebbar mit Straßenkunst, Akrobatik, magischen Momenten und Clownerie. Ein kostenloses Familienfest sollte am Rhein entstehen, so die Idee aus Reihen des VHS-Kuratoriums. Das Fest vor unverwechselbarer Fluss-Kulisse war vom Fleck weg erfolgreich. Auch weil es anders war, feinsinniger.
PARKEN UND ÖPNV-ANGEBOTE
Um Parkplatzsuchverkehr zu vermeiden, ist die ÖPNV-Nutzung empfohlen. Die Firma Löwen-Entertainment stellt auf dem Betriebsgelände in Büdesheim Parkplätze zur Verfügung, die direkt an die Bushaltestelle angebunden sind. Die Shuttle-Busse fahren ab 18.09 Uhr im 30-Minuten-Takt bis zum Vorstadtkreisel. Die letzte Rückfahrt erfolgt um 0.20 Uhr.
Die Linien 601 und 603 fahren ebenfalls im 30-Minuten-Takt, die Linien 604 und 606 stehen im 60-Minuten-Takt zur Verfügung. Weitere Infos unter www.rnn.info.
Wer mit dem Auto in die Innenstadt fährt, sollte nach dem Feuerwerk über Bingen-Büdesheim abfahren.
Wegen des Feuerwerks wird der Parkplatz Burggäßchen zwischen 18 und 23.30 Uhr gesperrt.
Die Schifffahrt im Bereich von Rheinkilometer 519,9 (Ortslage Ingelheim) bis Rheinkilometer 539 (Ortslage Niederheimbach) ist in der Talfahrt ab 20.30 bis etwa 1.30 Uhr und in der Bergfahrt ab 20 bis circa 23.30 Uhr gesperrt. Während der Sperrzeiten ist das Stillliegen innerhalb der Sperrstrecke verboten. Auch das Anlanden von Sportbooten an der Rüdesheimer Aue ist nicht erlaubt. Die Ausfahrt aus den Häfen im Sperrgebiet ist nach 20.30 Uhr untersagt. Diese Sperr- und Liegeverbote gelten auch für Sportfahrzeuge, einschließlich Paddel- und Ruderboote.
„Im Laufe der Jahre kamen Walking Acts, Comedy, Stelzenläufer, Akrobatik und Musik hinzu“, zählt Marcel Koch vom städtischen Veranstaltungsbüro auf. Immer vielfältiger wurde das Programm, verlor aber nie den roten Faden der Kulturmeile. 271 Künstler sind seither aufgetreten. Rund 50 000 Besucher erfreuten sich bislang an dem Programm.
Zum Jubiläumsjahr darf es in diesem Sommer also ein bisschen mehr sein. Bereits am Samstag (7. Juli) ab 17 Uhr starten einige Acts und Shows. Spielflächen sind das Ehrenmal, das Pegelhaus und der Anker. Trapezkünstler werden ab 18 Uhr durch die Lüfte schwingen. Das Publikum darf sich auf Musik-Comedy freuen, Hula-Hoop-Artistik und ab 20.30 Uhr auf die Band Megazwei.
Ab 23 Uhr ist mit einer LED-Lichtshow ein kleiner Vorgeschmack auf den leuchtenden Jubiläumsabschluss der Stadt geplant. Höhepunkt des Abends wird die 42. Ausgabe von „Rhein in Flammen“ sein. Für den Binger Touristikchef Georg Sahnen sind die Prachtfeuerwerke, die eindrucksvoll illuminierten Burgen und der Konvoi aus 43 Schiffen ein „toller zeitgemäßer Klassiker mit gehörig Kapazität“.
Immerhin 11 000 Menschen an Bord und knapp 18 000 an beiden Ufern feiern die feurige Party. Touristik-Kollege Rolf Wölfert aus Rüdesheim liest aus den steigenden Ticketverkäufen trotz wachsender Feuerwerkskonkurrenz ab: „Unser ‚Rhein in Flammen‘ ist wahnsinnig beliebt.“ Karten an Bord sind oft Monate vor dem Ablegen ausverkauft.
„Der Trend geht zu immer individuelleren Angeboten“, sagt Wölfert. Ob Livemusik an Bord und All-inclusive-Verpflegung oder lässiges Treffen im Weinberg – „Rhein in Flammen“ zieht auch nach über vier Jahrzehnten Menschen magisch an.
Sieben Feuerwerke mit insgesamt 90 Minuten Laufzeit sind ein Spitzenwert im Rheintal, unterscheiden Wölfert und Sahnen. Feuerwerk in Herzform hat sich für Heiratsanträge bewährt. Der 7.7. als Datum scheint prädestiniert. Mit dem großen Finale auf der Flussmitte ist zwischen Mitternacht und 0.30 Uhr zu rechnen. Am nächsten Tag startet das Kulturufer-Programm ab 12 Uhr. Straßentheater wird an der Promenade geboten. Athleten aus Südafrika, Künstler aus Chile, Zirkusartisten und irrwitzige Holzfiguren bespielen das Ufer. Eine Trampolinbühne ist vor dem Museum aufgebaut, ein Krakenorchester wird für gute Laune sorgen.
Zum 202. Rheinhessen-Geburtstag schafft Bingen zwischen Biergarten und Dichterkabinett Raum für einen Instrumentenpark und ein Familienparadies. Die Festveranstaltung für geladene Gäste ist um 11 Uhr in der Vinothek. Das Lotsenmuseum öffnet, ebenso das Stellwerk, die Rudergesellschaft öffnet ihre Tür, Vereine nutzen das Kulturuferfest für Infostände, die evangelische Kirche für ein Tauffest im Park und das Museum am Strom nimmt keinen Eintritt. Apropos Eintritt: Bingen lässt sich das Top-Programm am Wochenende einiges kosten. 15 000 Euro für das zweitägig angesetzte Kulturuferfest und 20 000 Euro nur als Anteil für den Feuerzauber. Insgesamt 40 000 Euro kostet das Spektakel am Himmel über dem Binger Loch. Die beiden Schwesterstädte teilen sich die Feuerwerkskosten brüderlich.