„Die Stimmung im Team ist richtig gut“, sagt Lukas Zurstraßen, Mitglied der Kooperative, im Interview mit der AZ. Dies sei erfreulich nach den Querelen des vergangenen Jahres.
Lukas Zurstraßen ist Mitglied der Open-Air-Kooperative und Interview-Partner.
(Foto: Heim)
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BINGEN - Das Open Air 2019 ist das erste nach einem größeren Umbruch. Die AZ spricht darüber mit dem Mitglied der Open-Air-Kooperative Lukas Zurstraßen.
Hallo, Herr Zurstraßen, zu allererst einmal das Wichtigste: Wie fällt denn die allgemeine Bilanz zum diesjährigen Festival aus?
Wir sind super zufrieden. Es war an allen drei Tagen viel los, es hat nur einmal kurz geregnet, die Stimmung war stark. Ein gelungenes Festival.
Das Open Air fand ja dieses Jahr ungewöhnlich früh statt. Was steckte denn dahinter, und hat das frühe Datum die Besucherzahlen beeinflusst?
Das war einfach so, dass am ursprünglich geplanten Termin am ersten Wochenende im Juli schon zugkräftige Festivals lagen, mit denen wir nicht um Besucher konkurrieren wollten. Die Woche davor wäre Bingen swingt gewesen, also haben wir uns für Mitte Juni entschieden. Letztendlich nicht weiter schlimm. Das Wetter hat ja gepasst und unsere Gäste haben uns auch zum ungewohnten Termin gefunden.
Im letzten Jahr klang es zeitweise, als stünde das Festival kurz vor der Auflösung. Nun scheint es Ihnen gelungen zu sein, das Team doch neu aufzustellen?
Wir haben sowohl zum Open-Air-Stand am Winzerfest mit Flyern geworben, als auch Online-Aufrufe gestartet. Außerdem haben wir natürlich Freunde direkt angesprochen. Zwei Neuzugänge haben sich entschlossen, mitzumachen und sind nun in verschiedenen Arbeitskreisen aktiv. Und außerdem haben sich Unterstützer reaktivieren lassen, die bereits in der Vergangenheit das Festival mitorganisiert haben.
Wie ist denn in diesem Jahr, nach dem schwierigen letzten, im Team die Stimmung?
Die ist dieses Jahr wirklich gut. Es ist anstrengend, aber macht eben auch Spaß, so ein großes Festival auf die Beine zu stellen. Und neue Leute bringen auch immer neue Motivation mit. Und wir „älteren“ sind ja auch motiviert, das Open Air leben zu lassen. Sonst hätten wir die Aufrufe nicht gestartet. Also im Großen und Ganzen ist die Aussicht, auch mit Blick auf kommende Festivals, gut.
Eine Neuerung im Programm in diesem Jahr war der Vortrag zu Rechtsextremismus und Populismus auf der Kleinkunstbühne. Wie kam das an? Und sind für die Zukunft weitere Vorträge geplant?
Angesichts des gesellschaftlichen Rechtsrucks war es uns wichtig zu zeigen, dass wir ein weltoffenes Festival sind. Das Thema Rechtsextremismus beschäftigt uns, und wahrscheinlich auch unsere Gäste, so kam es zu der Idee. Und zum Vortrag war das Bierzelt dann tatsächlich voll. Das hat uns begeistert. So etwas wollen wir auf jeden Fall wiederholen.
Haben Sie einen Plan, wie nun auch längerfristig das Nachrücken von Nachwuchs sichergestellt werden soll? Wird die Werbeoffensive fortgesetzt?
Auf jeden Fall. Besonders der Open-Air-Stand auf dem Winzerfest ist eine gute Möglichkeit, mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen und vielleicht den ein oder anderen für unser Festival zu gewinnen. Da werden wir dran- bleiben.