Pächter Philippo Giarmano bietet von 6 Uhr morgens bis 24 Uhr von Pasta bis Roulade eine vielfältige Speisenauswahl. Auch Burger und Eis gibt es bei ihm.
Von Christine Tscherner
Pächter Philippo Giarmano will „Intercity“ von 6 Uhr morgens bis 24 Uhr öffnen.
(Foto: Tscherner)
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BINGEN - „Intercity“ ist das neue Gastroangebot im Stadtbahnhof getauft. Die schnellen Züge halten hier zwar nicht, aber für Schüler und Pendler ist das Gleis eine wichtige Drehscheibe. Im Erdgeschoss geht’s für Philippo Giarmano, 49, am 17. August um 17 Uhr los.
„Bahnkunden können sich ein Croissant und einen Kaffee auf die Hand mitnehmen“, sagt der Pächter. Der Mittagstisch sei „gut und preiswert“ angelegt. Ohne McDonalds und Burger King in der Stadt sieht Giarmano für das Intercity eine echte Nische. „In der Café-Lounge wird bedient“, zeigt er auf die Sitzgruppen.
Günstige Express-Burger für Schüler und internationale Küche von Pasta bis Roulade für Angestellte der Stadt sind sein Mittagskonzept. Eine kleine Eisdiele und abends ein Bistro mit Kneipe erweitern das Angebot im Stadtbahnhof.
Giarmano hat im Gebäude viel Platz, insgesamt 200 Plätze, und über 30 vor der Tür.
Der Pächter will von 6 Uhr morgens durchgehend bis 24 Uhr öffnen. Denn geschlossen war die geplante Gastronomie im Bahnhofsgebäude lange genug. Pläne des Vorpächters kamen nie richtig in Gang. Was Philippo Giarmano anders machen will? „Alles in einem Laden anzubieten, das ist typisch italienisch.“ Auch einen Lieferservice bietet er an. Von kleinen Preisen lasse sich auch leben, wenn die Frequenz hoch genug sei, glaubt er: „Mit den vielen Schülern und dem Bahngleis vor der Tür sehe ich kein Problem.“
Rund zehn Festangestellte braucht er für die 18 Stunden Öffnungszeit mindestens. Und weil der Mainzer eigentlich aus der Wiesbadener Szene der gehobenen Gastronomie (Rossini) kommt, hat er sich die Option für ein schickes Restaurant zur Gleisseite hin offen gehalten.
Giarmano sieht Chancen in Bingen. Das „Intercity“ ist sein drittes Standbein derzeit am Rhein-Nahe-Eck. Italienische Weine zu Schnäppchenpreisen bietet er seit 2017 in Bingerbrück an. Das „Bella Vita“ im ehemaligen Tauchershop an der Koblenzer Straße ging im November an den Start. Vor einem Jahr übernahm Giarmano auch das Parkcafé im Park am Mäuseturm.
Schuhe und Kleidung hat der Restaurant-Betreiber bereits nach der Outlet-Methode an den Kunden gebracht. Unbekannt ist der Mann mit den italienischen Wurzeln in Bingen nicht. „In der Salzstraße, dem heutigen Sushi-Geschäft, hatte ich vor 15 Jahren meinen ersten Laden.“ Zuerst als Mieter, dann als Eigentümer des Hauses, kennt sich der Mainzer in Binger Gepflogenheiten recht gut aus.
Die Tür zum Stadtbahnhof und zur Eigentümerfamilie Wocker hat Oliver Wimmers für ihn geöffnet. Der Hassia-Vorsitzende mischt in der Binger Gastronomie (Forsthaus Heilig-Kreuz, Rheingraf) bereits mit. Zudem verbindet die Männer seit vielen Jahren eine Geschäftsbeziehung. Beide sind Autonarren. „20 Jahre lang war ich Autohändler und auf Autoversteigerungen in Italien unterwegs“, sagt Giarmano. Wimmers letztes Projekt in Grolsheim: Für Classicbid im ehemaligen Galeria-Gebäude sitzt der Hassiate im Vorstand.
Statt klassischer Wagen also nun klassische Züge: Intercity, kurz IC, steht für wenig Zwischenhalte, Komfort und hohe Geschwindigkeiten. Ob das auch für die neue Gastronomie im Stadtbahnhof gilt, wird sich ab dem 17. August zeigen ...