Meisterkoch André Choquet freut sich auf die neue Herausforderung. Offiziell startet er am 1. März mit seinem Konzept, das auch einen Fokus auf den Wein richtet.
Von Helena Sender-Petry
Stellvertretende Leitung Lokalredaktion Bad Kreuznach
André Choquet ist der neue Pächter der Vinothek am Binger Rheinufer.
(Foto: Thomas Schmidt)
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BINGEN - Die Tische sind eingedeckt. Vor der Tür ein kleiner Laster, aus dem frische Ware entladen wird. Schon vor der offiziellen Eröffnung am 1. März wird André Choquet in der Vinothek Gäste bekochen und bewirten, denn alle Vorarbeiten sind abgeschlossen. Der 28-jährige Meisterkoch ist startklar. Und er freut sich auf seine neue Wirkungsstätte mit der grandiosen Aussicht auf diese wunderbare Landschaft.
Choquet war erst 23 Jahre jung, als er vor fünf Jahren den Schritt in die Selbständigkeit wagte. In Bingerbrück pachtete er das „Schlösschen am Mäuseturm“, wo er grundsätzlich alleine in der Küche stand. Es war eine manchmal harte, aber wichtige Zeit für ihn, doch: „Für mich war klar, dass meine Zeit dort ein Ende hat. So oder so.“ Denn es war keine Selbstverständlichkeit, dass Choquet den Zuschlag für die Vinothek erhielt. „Es gab Mitbewerber“, berichtet er im AZ-Gespräch. „Die Vinotheken-Winzer wünschten sich eine Veränderung. Ich konnte schließlich mit meinem Konzept, das stärker auf die Weinvermarktung ausgerichtet ist, überzeugen.“
Zwei Monate hat es gedauert, bis allen genauso war, wie Choquet es braucht. Da ein weiterer Anbau an die Vinothek nicht möglich war, musste der begrenzte Raum optimal genutzt werden. Aus einem einstigen Lagerraum wurde die Spülküche, was wiederum Platz in der kleinen Küche schafft. „Das reicht, damit kommen wir klar.“ Denn anders als im Schlösschen wird Choquet diesmal im Zweierteam arbeiten. Insgesamt hat Choquet sechs Angestellte – darunter auch ein Fachmann für Wein –, die sich um das Wohl der Gäste kümmern werden.
Schon als Jugendlicher entdeckte der Binger seine Leidenschaft fürs Kochen. Und wenn die Eltern abends unterwegs waren, stand André am Herd. Vater Michael hätte es schon gerne gesehen, wenn der Sohn in die Firma eingestiegen wäre. Doch nach einem kurzen Praktikum im Familienunternehmen war allen klar: Mit Fliesenlegen hatte der Junge nichts am Hut. „Meine Eltern verstanden es und niemand setzte mich unter Druck. Ich konnte frei entscheiden“, erinnert sich André Choquet mit Dankbarkeit zurück. Es folgten viele Praktika, die schließlich in einen Ausbildungsvertrag im Favorite Parkhotel in Mainz mündeten. Weitere Stationen auf dem Weg zur Selbständigkeit folgten, 2012 legte er seine Meisterprüfung ab.
Und was kocht er am liebsten? „Fleisch und Fisch“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. Im Grunde sei er ein Allrounder, müsse alles können, doch die warme Küche sei ihm ein besonderes Anliegen. Schon jetzt freut er sich auf den Sommer, wenn er die Steaks für seine Gäste auf der Terrasse grillt. Dafür steht schon jetzt ein Indoor-Holzkohlegrill parat.
Im Sommer wird die Vinothek nur montags geschlossen sein, im Winter seien die Öffnungszeiten moderater, dann macht André Choquet auch dienstags zu. Sein Versprechen: „Ich werde gemessen am Standard des ‚Schlösschens‘ noch eine Schippe drauf legen.“