Aktive der Binger Denkmalgesellschaft, Martin Rector (v.l.), Norbert Burkart und Réné Radloff, haben sich für das Foto in Römerkleidung geworfen. Sie präsentieren zudem eine Replik des Pantera-Steins. Foto: Binger Denkmalgesellschaft
( Foto: Binger Denkmalgesellschaft)
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BINGEN - (red). In diesem Jahr feiert der Römertag sein zehnjähriges Bestehen. Wie in den Jahren zuvor finden aus diesem Anlass am Samstag und Sonntag, 29. und 30. April, an verschiedenen Orten themenbezogene Veranstaltungen statt, die Rheinhessens römischen Wurzeln anhand von Verkehrswegen nachspüren. Unter dem Motto „10 Jahre Römertag: Unterwegs auf Römerrouten“ wandeln zahlreiche Initiativen, Städtische Museen und Geschichtsvereine der Region auf den Spuren der Römer. Dabei werden vielfältige Aktivitäten entlang der Römerroute geboten. Zahlreiche Privatpersonen, Initiativen, Kultur- und Weinbotschafter, ein Weingut, örtliche und städtische Museen sowie Geschichtsvereine der Region vermitteln mit Vorträgen und Vorführungen, Ausstellungen, kulinarischen Genüssen und Mitmachaktionen ein möglichst authentisches Bild der antiken Lebenswirklichkeit.
Römerroute über die Nahe
In Bingen wird die Denkmalgesellschaft am Sonntag, 30. April, von 10 bis 16 Uhr mit einer außergewöhnlichen Aktion am Römertag teilnehmen. An der Stelle, wo über mehrere Jahrhunderte eine Römerbrücke sich über die Nahe erstreckte, lässt die Binger Denkmalgesellschaft einen wichtigen Teil der Römerroute wieder lebendig werden. Denn – wie anzunehmen ist – verband hier vor dem Brückenbau eine Fähre die beiden Ufer. Die Fähre, gebaut aus Rohholz und wie in antiken Zeiten mit Hanf und Teer kalfatert, bringt die Neugierigen und Wanderer an einem über 120 Meter gespannten Hanfseil sicher ans andere Ufer. Dort kann man dann ein Replikat des Grabsteins von Julius Abdes Pantera besichtigen, der in etwa an dieser Stelle beim Bau der Eisenbahnstrecke ausgegraben wurde – und heute im Original in der Kreuznacher Römerhalle ausgestellt ist.
Es ist das erklärte Ziel aller Mitwirkenden am X. Römertag, die römische Vergangenheit unserer Region einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hierzu verfolgt der Arbeitskreis „Regionalparkideen“ seit 2004 die Idee einer „Römerroute“ in einem zukünftigen Regionalpark. Informationen über die weiteren Angebote am Römertag sowie die Auftaktveranstaltung am 29. April im Museum für Antike Schifffahrt, Mainz, sind im Internet zu finden.
RÖMERTAG
Entstanden ist die Idee des Römertags aus einem eher nüchternen, politischen Vorgang. Im Jahr 2003 veranlasste der Mainzer Stadtrat und der Kreistag Mainz-Bingen die Überprüfung, inwieweit der Regionalpark Rhein-Main auf der linken Rheinseite fortgeführt werden könnte.
Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es, dass kulturelle Erbe der Römer in Rheinhessen zu bewahren. Durch die Vernetzung der Initiativen aus Mainz-Bingen, Alzey-Worms, Worms sowie der Region Rhein-Nahe und Mittelrhein soll mit dem Römertag die geplante Römerroute im zukünftigen Regionalpark an den verschiedenen Stationen aufgezeigt werden.