BINGEN - (eml). Mit einer Stellungnahme hat Hauseigentümer Bruno Kaluza auf Vorhaltungen reagiert, er habe mit einer Miete von 5000 Euro mit dafür gesorgt, dass das Unternehmen Douglas Bingen den Rücken gekehrt habe. „Tatsache ist, dass die Monatsmiete von Douglas deutlich unter 5000 Euro lag. Zudem war die erste Monatsmiete, vor 30 Jahren, höher als die letzte“, unterstreicht der Eigentümer. Das Unternehmen selbst habe die Preise im Lauf der Zeit kontinuierlich erhöht. „Durch die Inflation schrumpfte die Miete aus Sicht des Unternehmens auf ein freundliches Niveau“, schildert Kaluza das genau Gegenteil von dem, was in der Gerüchteküche gekocht wird. Der Eigentümer sieht unterdessen für Leerstände in der Stadt gleich mehrere Gründe. „Die Änderung des Käuferverhaltens (Internet), die Verarmung eines Teils der Bevölkerung, die staatliche Politik bei Auflagen und Abgaben.“ Douglas habe allein 12 000 Euro an Stromkosten pro Jahr gehabt. „In Bingen konnte CVC Capital Partners die Renditeziele nicht erreichen“, unterstreicht Kaluza.
Es fehle am Verständnis für die Komplexität der Situation. Für Leerstände müsse ein Schuldiger gefunden werden. Früher habe man Hexen für Missernten verantwortlich gemacht. „Jetzt ist der gierige Vermieter dran, der Wuchermieten fordert“, sagt Kaluza.
„Kein Vermieter lässt mutwillig seinen Laden leerstehen oder setzt auf Alles oder Nichts.“ Der Vermieter sei vielmehr in Verhandlungen der schwächere Partner, er sei stationär. Forderungen, Vermieter „in die Pflicht“ zu nehmen oder behördlichen Druck auf Eigentümer mit Leerständen auszuüben, seien überhaupt nicht zielführend. Kaluza kontert mit Spott: „Vielleicht bin ich ja nächste Woche in Haft.“