Das Publikum lauschte gespannt den Ausführungen des Oberbürgermeisters. Foto: Sören Heim
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BINGEN - Auf der Bühne im Rheintal-Kongress-Zentrum führt Oberbürgermeister Thomas Feser durch die Erfolge und Herausforderungen des vergangenen Jahres und blickt auf Projekte, die im neuen anstehen. Der Kampf um die Gaulsheimer Grundschule, Straßenbauarbeiten, der Kreisel am Rhein-Nahe-Eck und natürlich das Jubiläum „Zehn Jahre Landesgartenschau“. Und auch im Saal, auf den Gängen und vor den Türen besteht zum Neujahrsempfang der Stadt Bingen Gesprächsbedarf. Das Landesgartenschaujubiläum wird auch unter den Gästen mit besonderem Interesse besprochen.
„Gegen Schmierereien energischer vorgehen“
Voller Vorfreude etwa ist Dekanatsreferent Marcus Grünewald: „Ich bin schon ganz gespannt auf die Feierlichkeiten. Wir werden uns mit der Kirche natürlich stark einbringen. So ist etwa ein gemeinsamer Gottesdienst geplant“. Ebenfalls mit Freude auf das Jubiläum blickt Vera Hangen, die im Freundeskreis Park am Mäuseturm engagiert ist. Hangen spricht allerdings auch ein Problem an, mit dem unter anderem die Rheinanlagen zu kämpfen hätten: „Schmierereien und Aufkleber, die man nur unter größten Schwierigkeiten wieder abbekommt, nehmen unschöne Ausmaße an. Ich würde mir wünschen, dass dagegen energischer vorgegangen wird.“
Über das Stadtbild macht sich auch Schriftstellerin Petra Urban Gedanken. Sie greift die Debatte um das Binger CityCenter auf. Sorgen mache sowohl, dass noch immer nicht alle Leerstände im Center besetzt seien, als auch der Zustand des Platzes vor dem Einkaufszentrum. „Ich habe prinzipiell überhaupt keine Probleme damit, wenn sich Menschen in der Öffentlichkeit treffen und dabei auch etwas trinken. Aber vor dem CityCenter wird es schon öfter mal ungemütlich. Das Thema müsste man – mit größter Sensibilität – angehen“. Josef und Ilse Kaluza liegt Bingen als Fair-Trade-Stadt am Herzen. „In der Rede des Oberbürgermeisters hieß es, die Stadt hoffe, dass die Aktiven dranbleiben. Aber dass ein paar Aktive sich engagieren, ist ja nicht der Sinn hinter dem Gedanken der Fair-Trade-Stadt. So etwas funktioniert langfristig nur, wenn sich alle, oder zumindest viele, mit dem Thema beschäftigen. Wir haben das Gefühl, dass da auch von Seiten der Stadt für die Breitenwirkung noch mehr getan werden müsste.“ Das Thema Kultur rückt Wolfgang Theile in den Mittelpunk, der bei KiKuBi engagiert ist. Er wolle einfach mal positiv hervorheben, wie viele tolle kulturelle Projekte in Bingen existierten, und hoffe, dass die Binger das auch wahrnehmen.
Ein großes Herzensanliegen haben auch Natalia Piskunova und Dorothea Dürsch von TIFTUF e.V. – Förderverein für jüdisches Leben in Bingen heute: „Wir möchten 2018 weiter dafür werben, dass es endlich möglich wird, die freistehende Fassade der Synagoge mit einem Gemälde des Gebäudes in seiner vollen Pracht vor der Zerstörung zu gestalten. Wir hatten uns dafür beim Förderprogramm Aktive Stadtzentren beworben, wurden aber nicht aufgenommen“, erklären die beiden.
Und dann ist da natürlich noch der Erhalt der Gaulsheimer Grundschule, der zahlreichen Anwesenden am Herzen liegt. „Dass das klappt, das wäre mein einziger Neujahrswunsch“, sagt etwa Dincer Bostan. Auch wenn es hier und da Wünsche und Kritik gibt, so der Eindruck vom Empfang, blicken die Anwesenden positiv aufs neue Jahr. Die großen Streitthemen des vergangenen Jahres, die Parksituation etwa, blieben außen vor. Viele haben ihr jeweils ganz eigenes Thema, für das sie sich mit Herzblut engagieren.