Interview mit BIN singen Dirigent Kay Freudenreich
Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, mit fast 500 Sängerinnen und Sängern auf dem Neff-Platz Weihnachtslieder zu singen. Der Dirigent erzählt, warum das spontan funktioniert.
„BIN singen“-Dirigent Kay Freudenreich.
(Foto: Sören Heim)
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BINGEN - Kay Freudenreich ist der musikalische Leiter von „BIN singen“. Der studierte Musiker leitet mehrere Chöre und ist auch als Kirchenmusiker aktiv. Mit der AZ spricht er nach dem Konzert über die besonderen Herausforderungen einer solch spontanen Gesangsaktion mit großem Laienensemble.
Herr Freudenreich, was war denn Ihr persönliches Lieblingslied am heutigen Tag?
Da kann ich mich beim besten Willen nicht festlegen. Ich mag die klassischen deutschsprachigen Weihnachtslieder, aber auch die Titel in englischer Sprache. Es kommt immer darauf an, was man beim Singen daraus macht. Und dann merkt man gleich, mit wie viel Spaß die Leute bei der Sache sind. Viele dieser Lieder haben über die Jahre etwas Staub angesetzt. Und wenn man die dann mit etwas Tempo singt, gewinnen sie ihren Reiz zurück.
Ist das eigentlich eine besondere Herausforderung, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die zum ersten Mal zusammen singen?
Das ist schon eine andere Vorgehensweise, als bei einem Chor, den man bereits länger kennt. Aber letztendlich kommt es darauf an, als Dirigent Bewegung in die Veranstaltung zu bringen. Man merkt das immer am Anfang. Für ein oder zwei Lieder sind die Teilnehmer noch schüchtern, dann ist immer mehr Kraft dahinter. Wenn man mit Spaß und Freude an die Stücke herangeht und die Leute das merken, dann entwickeln sie beim Singen genauso viel Freude.
Wie läuft denn die musikalische Vorbereitung auf BIN singen?
Wirklich viel proben können wir mit den Chören nicht. Wir haben ja auch bis ganz kurz vor der Veranstaltung noch 25 Lieder, die dann erst auf 16 Titel reduziert werden. Ein wenig geprobt wird aber schon, der Rest geschieht dann direkt beim gemeinsamen Singen.
Als Dirigent hat man in der Vorweihnachtszeit sicher viel zu tun – was sind denn ihre weiteren Pläne?
Ja, die Weihnachtszeit ist für Musiker eine Zeit voller Veranstaltungen. Ich leite ja unter anderem die Chöre in Eltville und Ockenheim, die auch heute bei „BIN singen“ dabei sind, sowie den Frauenchor Luna in Mainz. Da stehen unter anderem noch verschiedene vorweihnachtliche Konzerte an, wir singen auf Weihnachtsmärkten, und mit all den Gottesdiensten im Advent kommt die Kirchenmusik natürlich auch nicht zu kurz.
Von Frau Tabarelli haben wir gehört, dass es mit „BIN singen“ im kommenden Jahr weiter gehen soll. Werden Sie wieder dabei sein?
Sicher weiß ich das nicht, aber wenn man mich fragt, gern. Ich habe große Lust.