Das Landesprogramm Beetpaten des Naturschutzbundes war über sieben Jahre hinweg erfolgreich. Ziel war es, gesunde Ernährung in Kindergärten zu fördern.
Von Christine Tscherner
Petra Grafen beim Abschlusskochen der Beetpaten.
(Foto: Christine Tscherner)
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GAULSHEIM - Zucchini in Streifen, Kürbis in Stücke, Äpfel in Spalten: Für die letzte Runde Beetpaten des Naturschutzbundes (Nabu) ist das gemeinsame Kochen der traditionelle Abschluss. Sieben Jahre lief das Landesprogramm, rund 330 Paten insgesamt unterstützten Kindergärten handfest bei Impulsen für gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit und Spaß am Gärtnern. Ohne Folgeprojekt würde der Nabu sein Erfolgsmodell nicht einmotten: Kita-Naturbotschafter richtet sich an Rentner, läuft über zwei Jahre und nimmt das Grüngelände rund um Kitas ins Visier.
Jedes Jahr stoppt der Bus der Landesinitiative „Rheinland-Pfalz isst besser“ vor dem Gaulsheimer Nabu-Haus. Er hat praktische Tipps für gesundes Essen an Bord. Die letzte Runde Hochbeet-Paten nimmt Inspiration und Rezepte mit.
Fruchtiger Couscous-Obstsalat, Kürbis-Quiche und Zucchini-Nudeln als Salat stehen im Rezeptblock. Die Idee: Was in den Hochbeeten der Kindergärten wächst, von Kindern und Paten gepflanzt und gegossen wurde, soll auch auf den Teller und schmecken.
KONTAKT
Im Netz: www.Kita-Naturbotschafter.de
Infos und Anmeldung auch über www.nabu-rheinauen.de
Nora Schiwy aus Rüscheid und Wido Geske aus Uelversheim bereiten das Salatgemüse vor, Petra Grafen aus dem Hechtsheimer Kindergarten und Fabienne Schirde aus Argenthal greifen zum Schneidbrett. Die Kochaktion soll die Vielfalt von nachhaltigem, gesundem und auch veganem Essen deutlich machen.
Anbau von Gemüse, Kräutern und Obst
Ehrenamtliche Hochbeet-Pfleger übernehmen den Anbau von Gemüse, Kräutern und Obst an Kindergärten. Frisch aus dem Beet auf den Teller – die Nähe holt die Herkunft der Nahrungsmittel zurück in die Köpfe. Gießen, Hege und Zubereitung unterstreichen den Wert von Nahrungsmitteln.
Das Nabu-Projekt gilt als Erfolgsrezept. Michael Markowski als Nabu-Hauptamtlicher hat zusammengezählt: „Über 300 Kindergärten konnten wir seit 2013 an vier Standorten in Rheinland-Pfalz erreichen.“
Aber Kinder lernten nicht nur den Umgang mit Setzling, Salatgurke und Schneidbrett. Die Ehrenamtlichen gaben zudem Lebenserfahrung weiter und stellten einen Naturbezug her. Daran knüpft das neue Projekt der Naturbotschafter an. „Wir suchen Paten, die Kindergartengelände zusammen mit Eltern und Kindern naturnäher gestalten“, so Markowski. Acht Workshops über zwei Jahre verteilt bilden die Basis. Die Teilnehmersuche läuft bis zum Jahresende, Start ist der Februar 2020. Die Ausbildung ist kostenfrei und an sieben Orten von Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und im Saarland möglich.
Das Bundesprogramm biologische Vielfalt aus dem Umweltministerium finanziert die Ausbildung. An Kitas ganz handfest mehr Naturerlebnis möglich machen, das ist die Kernbotschaft. Aber auch: „Wir hoffen, dass Kinder über Wildblumenbeete, Hecken und Schmetterlingshügel an ihrer Kita die Naturnähe mit nach Hause tragen“, sagt Markowski. Steinvorgarten und ödem Rasen den Kampf ansagen? Ganz schön clever eingefädelt.
Das Projektbüro liegt in den Gaulsheimer Rheinwiesen, die Laufzeit geht bis Juni 2025. Senioren mit Vormittagsfreizeit an Werktagen gehören zur Kernzielgruppe.