Marktvogt Christian Havenit zieht Bilanz über den Binger Mittelaltermarkt. Er freut sich über den Zuspruch an Händlern und ausländischen Reisegruppen.
Christian Havenith (49) ist der Marktvogt des Mittelaltermarktes.
(Foto: Christine Tscherner)
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BINGEN - Christian Havenith (49) gehört zu den stilecht gewandeten Figuren des Mittelaltermarkts. Als Marktvogt übernimmt der Mann aus der Eifel seit dem Startjahr die Organisation. Unterhaltung mit Historie, das ist sein Spezialgebiet.
Herr Havenith, wie lief der Mittelaltermarkt aus Ihrer Sicht?
Der Samstag war super, Gaukler und Händler waren sehr zufrieden. Der Platz war voll und der Sonntag mit Schneekulisse ein echter Höhepunkt. Eine gezuckerte Burg im Hintergrund, das hatten wir in all den Binger Jahren erst ein Mal. Insgesamt fand ich die Mixtur diesmal sehr stimmig.
Meinen Sie damit auch den Mix des Adventswochenendes insgesamt? Oder fehlte das Winterwunderland?
In meinen Augen fehlte es nicht. Vielleicht war etwas weniger Bewegung in der Stadt, mag sein. Wir vom Mittelaltermarkt verzeichnen jedenfalls von Jahr zu Jahr steigende Nachfrage.
Wie viele Darsteller hatten Sie am Start?
24 Händler, dazu Gaukler, Musiker, Walkingact, lagerndes Volk und sechs Gastronomen. Manche kommen aus der Region, aber auch aus Tschechien und Thüringen sind Gewandete eigens angereist. Schön finde ich, dass touristische Reisegruppen allmählich den besonderen Binger Weihnachtsmarkt als Programmpunkt entdecken. Die Burg mit Rittervolk kommt bei Amerikanern und Japanern irre gut an.
Wie sieht die Zukunft des Mittelaltermarktes aus?
Ich habe noch kein Negativsignal von der Werbegemeinschaft erhalten. Deshalb gehe ich von einem langfristigen Plan aus. Außerdem haben wir jedes Jahr Neuerungen am Start. Die Knappenschule war zum ersten Mal bei uns, Armbrustschießen für Kinder kam auf der Burgterrasse sehr gut an, und wir haben auch wieder einen Zuber zum Aufwärmen aufgestellt.
Was sagen Sie zu den Stimmen, die Bingen für mittelaltermüde halten?
Die Gegenfrage sei erlaubt: Würden wir abziehen, was bliebe denn außer ein paar Buden am Freidhof und am Speisemarkt? Dafür fährt niemand in der Adventszeit nach Bingen. Der Mittelaltermarkt ist ein absolutes Highlight, ist Zugpferd auch für Gäste außerhalb der Stadtmauern. Über den eigenen Bauchnabel hinausschauen, das ist so wichtig.