Bingerbrück: Regelmäßiger Austausch und Initiativen sollen im Bistum Trier eine aktive Gemeinschaft fördern
Pfarrer Markus Watrinet (rechts) mit Gemeindemitgliedern bei der Abschlussveranstaltung in Trier. Foto: Bistum Trier
( Foto: Bistum Trier)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
TRIER/BINGERBRÜCK - (red). Mit Aufbruchstimmung und einem ermutigten Blick in die Zukunft ist das Projekt „Lokale Kirchenentwicklung mit Impulsen aus der Weltkirche“ im Bistum Trier offiziell zu Ende gegangen – die Initiativen gehen aber weiter. Seit 2014 waren die zwei Pfarreien Neunkirchen, Bingerbrück (Pfarreiengemeinschaft Rupertsberg) und die Pfarreiengemeinschaft Bernkastel-Kues an dem Projekt beteiligt. Auf Studienreisen nach Bolivien und Indien ließen sich die Mitwirkenden von neuen Formen des katholischen Gemeindelebens inspirieren. Durch diese Impulse entstanden in den Pfarreien individuelle Initiativen zur lokalen Kirchenentwicklung. „Kirche darf auch anders sein“, lautet das gemeinsame Fazit am 18. November bei der Abschlussreflexion im Robert Schuman Haus in Trier.
Die haupt- und ehrenamtlich Engagierten aus Neunkirchen, Bernkastel-Kues und Bingerbrück sehen das Umdenken positiv: Kirche soll nicht mehr nur durch Gebäude, sondern vor allem durch Personen sichtbar werden, die mit und unter ihren Mitmenschen aktiv sind. Deshalb sei es wichtig, „selbstverantwortlich als getaufte Christen die Kirche mitzugestalten“, so Ludwig Kuhn, Leiter der Diözesanstelle Weltkirche (DWK), die das Projekt betreute. Um die Mitmenschen so anzunehmen wie sie sind, gehöre Vielfalt in den verschiedenen Formen, Kirche zu leben, dazu. Darum entwickelten die Pfarreien ihre Initiativen jeweils anhand ihrer örtlichen Gegebenheiten.
So etwa in Bingerbrück: Für Pfarrer Markus Watrinet war es ein „sehr glückliches Zusammentreffen“, dass zur gleichen Zeit wie das Bistumsprojekt in Bingerbrück das Projekt „Soziale Stadt“ ins Leben gerufen wurde. Im neuen Stadtteilzentrum entstand dadurch der Begegnungstreff „Zwo Zwo“, geführt von einem Kernteam der lokalen Kirchenentwicklung. Jeden Mittwoch gibt es nachmittags Kaffee und selbst gebackenen Kuchen. Jeder könne kommen, sagt Watrinet. „Wir wollen als Kirche einfach etwas zum Zusammenleben in Bingerbrück beitragen.“ Einige Besucher hätten Watrinet bereits berichtet, dass sich durch die Teilnahme bereits für sie persönlich etwas verändert hat.
Zum Ende des Projekts wünschen sich alle Teilnehmer die Begleitung des Bistums für die weitere Arbeit der lokalen Kirchenentwicklung. Es brauche Rahmenbedingungen, Ansprechpartner und Möglichkeiten der Informationssuche, die die Pfarreien unterstützen und vernetzen, so die Auskunft der Teilnehmer der Projektrunde.
Gemeinsamer Weg und kontinuierlicher Austausch
Gemeinsame Studientage und Reflexionen untereinander hätten sie innerhalb der drei Projektjahre gestärkt und auch mühsamere Wege überwinden lassen. Zu sehen, „wie wertvoll es ist, sich gemeinsam auf den Weg zu machen und sich mit anderen Initiativen austauschen zu können“, ist für DWK-Leiter Kuhn ein Ergebnis der Abschlussreflexion. Mechthild Schabo, Direktorin des Bereichs Pastoral und Gesellschaft, ist erfreut, dass das Projekt so begeistert aufgenommen worden ist. Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg zieht ebenfalls eine positive Projektbilanz im Hinblick auf die Synodenumsetzung, zu der auch lokale Kirchenentwicklung zählt.