Die Genossen sprechen von einer „Respektlosigkeit gegenüber dem Rat“. Denn bisher sei die mögliche Investition in Millionenhöhe nicht in den städtischen Gremien diskutiert worden.
BINGEN - (red). Auch die SPD reagiert auf die Äußerungen des Oberbürgermeisters zum möglichen Kauf der Villa Würth. In einer Pressemeldung fragen die Genossen: „Schlummern die konkreten Zahlen im Gewölbekeller?“ Die Stadt habe ihre Hausaufgaben gemacht, zitiert die SPD Thomas Feser. „Und wie sehen die aus?“, will Sebastian Hamann, SPD-Pressesprecher, nun wissen. Denn bis heute gebe es keine einzige Vorlage für die städtischen Gremien. Auch im Doppelhaushalt für die Jahre 2019/2020 finde sich kein einziger Cent für den Kauf der Villa. „Dabei laufen die Verhandlungen offensichtlich mindestens seit November letzten Jahres“, kritisiert Hamann. Im Sinne einer ehrlichen Finanzpolitik hätte der OB hier hohe Beträge einplanen müssen. Jetzt verlange der Oberbürgermeister eine Entscheidung bis Ende März, wie die Fraktionen im Stadtrat aus der Presse erfahren konnten. Die Respektlosigkeit dem Rat gegenüber unterstreiche der OB nur durch seine Äußerung im Kulturausschuss: „Unabhängig vom Kreis: Ich zieh das durch.“ Am 28. März tage der Stadtrat. „Wir kennen weder den konkreten Kaufpreis, noch die notwendigen Investitionen, geschweige denn die laufenden Kosten und Folgekosten“, mahnt Hamann. „Doch eins steht fest: Die gehen in die Millionen.“ Sicherlich sei die Villa Würth ein interessantes Anwesen, gerade mit Blick auf Hildegard. Auch sei es ein berechtigtes Anliegen, das Wirken Hildegards und den Gewölbekeller als historische Stätte stärker in Szene zu setzen. Doch das alleine reiche nicht für eine sachliche Entscheidung. „Wir fordern den Oberbürgermeister auf, mit offenen Karten zu spielen und den Fraktionen unverzüglich ein ausführliches Konzept inklusive aller Kosten vorzulegen“, so Hamann. Es sei unverantwortlich ein Millionenprojekt in weniger als drei Wochen ohne belastbare Zahlen über das Knie brechen zu wollen. Die SPD-Fraktion werde nicht blind einem Kauf der Villa zustimmen.