Binger FDP kritisiert Anlegestellen für Hotelschiffe
Die riesigen Schiffe behindern den Blick auf den Rhein. Außerdem soll sich das Konzept nicht einmal finanziell lohnen.
Bingen gilt als Tor zum Mittelrhein und ist eine wichtige Anlegestelle für den Bootstourismus.
(Foto: Christine Tscherner)
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BINGEN - (red). Seit der Landesgartenschau legen auch in Bingen Hotelschiffe an. Anfangs versprach man sich von den Gästen dieser schwimmenden Hotels mehr Umsatz für die Binger Einzelhandelsgeschäfte und die Gastronomie. Deshalb sollte hierfür die Anzahl der Anlegestellen sogar erhöht werden, denn, so die Überlegung, man erhalte von den Reedereien Liegegebühren, die der Stadtkasse zugute kämen.
Für die Freien Demokraten stellt sich jedoch immer mehr die Frage, ob Bingen von den Hotelschiffen wirklich profitiert oder ob nicht die Nachteile überwiegen. „Das gravierende Probleme der Sichtbehinderung habe ich gerade persönlich erlebt“, so der Fraktionsvorsitzende der FDP im Binger Stadtrat, Peter Eich. Ein Hotelschiff, geschätzte Länge mehr als 100 Meter, habe unmittelbar vor der Vinothek festgemacht. Vom Rhein und vom Schiffsverkehr sei nichts mehr zu sehen gewesen. Andere Gäste äußerten sich ebenfalls zu diesem Thema und gaben an, dass es schon Schiffe gegeben habe, die ihre Maschine laufen gelassen haben. Deren Abgase hätten die Lust verpestet. Einmal sei sogar der Schmutzwassertank eines Schiffes in den Rhein entleert worden und es habe stark nach Fäkalien gerochen. Es sei zu befürchten, dass sich die Hotelschiffe negativ auf die Anzahl der Besucher der Rheinpromenade auswirken könnten.
Die Frage, ob denn die Gäste des Schiffes auch die Vinothek besucht hätten, wurde verneint. An Bord sei ja meist alles inklusive, sodass die Gäste zu den Mahlzeiten wieder an Bord gingen. Sehr lukrativ für die Stadt sei das Anlegen der Hotelschiffe auch nicht, hieß es weiter. Pro Tag würden gerade einmal 80 Euro in Rechnung gestellt. „Wenn das der einzige Vorteil für Bingen ist, dann können wir gut auf die Hotelschiffe verzichten“, stellte FDP-Ratsmitglied Klaus Horbach fest.