Besucher wünschen sicht Fortsetzung von Genuss am Fluss in Bingen
Der Ruf nach mehr verhallt nicht. Ob es auch einen Eintrag ins Guinessbuch gibt, steht noch nicht fest.
Von Christine Tscherner
Vier Weinanbaugebiete als Genießermeile vor bombastischer Wingert-Kulisse zu präsentieren, das gilt als Volltreffer für weintouristisches Marketing der Stadt.
(Foto: Christine Tscherner)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
BINGEN - Wie geht es mit dem Guinessbuch-Eintrag von „Genuss am Fluss“ weiter? Die AZ fragte beim Binger Tourismusmanager Georg Sahnen nach. „Wir haben keine Erfahrungswerte, wie lange sich so eine Rekord-Entscheidung hinzieht.“ Von einigen Wochen nach dem Einreichen der notariell beglaubigten Standzahl geht Sahnen aus.
Um die reine Anzahl der Weingüter ging es beim Rekordversuch jedoch nicht. Da hätte die Wiesbadener Weinwoche mit über 100 Winzern und locker über 1000 Weinen die Binger mit ihren 70 Weinbaubetrieben schon nach einer Woche übertrumpft. „Nein, die Sonderstellung der Stadt im Schnittpunkt von vier Weinanbaugebieten ist entscheidend“, sagt Sahnen.
Diese Besonderheit griff Initiator Michael Choquet auf, transportierte die Idee als Thema, bespielte das Kulturufer. „Die Wahl war richtig, das zeigt die hohe Anziehungskraft trotz der Nachmittagshitze.“ Sahnen redet lieber über die Einzigartigkeit, statt über Rekorde.
Vier Weinanbaugebiete als Genießermeile vor bombastischer Wingert-Kulisse zu präsentieren, das gilt als Volltreffer für weintouristisches Marketing der Stadt. Foto: Christine Tscherner
Foto:
2
Auch die wohl etwas zu hoch gegriffene Besucherzahl schmälert den Erfolg der Veranstaltung nicht. „Wir haben knapp 2000 Gläser mit dem Aufdruck verkauft.“ Zusätzlich gaben Winzer Gläser aus und brachten Gäste eigene mit. Auf „knapp 5000 Menschen“ korrigierte Organisator Choquet bereits seine Schätzung.
Letztlich bleibt es beim Tenor: Vier Weinanbaugebiete als Genießermeile vor bombastischer Wingert-Kulisse zu präsentieren, das gilt als Volltreffer für weintouristisches Marketing der Stadt. Ob nicht eine Wiederholung denkbar wäre? Die Frage der Gäste war deutlich vernehmbar. Angereiste Winzer schienen selbst mit einer Stadtgebühr nicht abgeneigt zur Wiederkehr.
„Über eine Wiederholung lohnt sich nachzudenken“, so Sahnen. „Ich persönlich fand den Abend extrem gut.“ Denn er habe die Stärke der Binger Besonderheit exzellent vor Augen geführt. Die Entscheidung, ob personelle und finanzielle Ressourcen ausreichend sind, müsse jedoch politisch und in der Stadtspitze getroffen werden.
Mit seiner persönlichen Meinung zu „4 mal Genuss am Fluss“ ist Sahnen klar: „Das Kulturufer war geografisch, atmosphärisch und auch klimatisch der richtige Ort.“ Die starke Wirkung bleibe beim Publikum haften. Kein Wunder, dass der Ruf nach Mehr von Besucherseite nicht verhallt.
Was vom Start weg so grandios gelingt, soll keine Eintagsfliege bleiben. Ob nun mit dem Rekord-Eintrag oder ohne, das ist in der Tat zweitrangig.