Das ist ein Grund zum Lachen. Staatssekretär Barbaro (vorne, rechts) überreicht den Bewilligungsbescheid über 400 000 Euro an TH-Präsident Professor Klaus Becker.
(Foto: Thomas Schmidt)
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BINGEN - Die TH legt vier neue duale Studiengänge auf und das Land Rheinland-Pfalz lässt sich nicht lumpen. Mit 400 000 Euro, 100 000 Euro pro Studiengang, leistet das Land finanzielle Anschubhilfe. Dass der Griff in die Kasse nicht bloß aus dienstherrschaftlicher Verpflichtung heraus erfolgt, sondern auch mit größter Überzeugung, vermittelte Staatssekretär Salvatore Barbaro, der den Bewilligungsbescheid mitgebracht hatte und deshalb an diesem Vormittag ein doppelt gern gesehener Gast war.
Er sei nicht der Postbote, scherzte der Staatssekretär. Ihm sei es vielmehr wichtig, mit der Übergabe des Bescheides auch die Bedeutung der Dualität als ein Angebot in der Region hervorzuheben. Es gehe darum, eine breite Wahrnehmung für diese mit dem Mittelstand in der Region abgestimmten Angebote zu erzeugen. „Es sind neue Möglichkeiten eines wohnortnahen und praxisorientierten Studiums. Das ist einfach gut“, sagte Barbaro und lobte zugleich das Engagement der vergleichsweise kleinen Binger TH, die gleich mit vier neuen Studiengängen ein Tempo vorlege, das manch größere Einrichtung bislang nicht gezeigt habe.
Der tief zufriedene TH-Präsident Professor Klaus Becker sprach einleitend und augenzwinkernd von einer „ordentlichen Unterstützung“ durch das Ministerium. Vizepräsident Professor Peter Leiß verwies darauf, dass es die Mittel aus dem Hochschulpakt II erst möglich gemacht hätten, die neuen Angebote zu installieren. Ein erheblicher Aufwand sei mit der Konzeption verbunden. Unter anderem hatte die Hochschule auch Modelle an anderen Standorten angeschaut.
Offiziell handelt es sich bei den vier neuen im Programm jeweils um ein „praxisintegrierendes Studium“. Studierende haben die Wahl zwischen der Biotechnologie, der Energie- und Verfahrenstechnik, der regenerativen Energiewirtschaft und Versorgungstechnik sowie dem Umweltschutz. Dabei fächern sich je nach Schwerpunktsetzung die einzelnen Bereiche nochmals weiter auf, wie Professor Cornelia Lorenz-Haas am Beispiel des Umweltschutzes deutlich machte.
„Das Konzept ist passgenau für unsere Hochschule in der Region“, sagte Präsident Becker. Die TH biete außer den vier neu geschaffenen Bereichen noch zahlreiche weitere Duale Studiengänge an. „Es gibt viel Potenzial zur Vernetzung in der Region“, so Becker. Professor Martin Pudlik von der Versorgungstechnik sprach davon, dass die gute Außenwirkung eines praxisintegrierenden Studiums sich günstig auch auf die Einwerbung von Drittmitteln auswirke. Den Studierenden biete sich der Vorteil, nicht von Anfang an auf Dualität setzen zu müssen. Vielmehr entscheide sich erst nach den Anfangssemestern, ob es zu einer Kooperation mit einem Unternehmen komme. Professor Kai Muffler von der Biotechnologie sagte: „Die Studiengänge sind noch zarte Pflänzchen.“ Aber mit der Konzeption seien Studenten und Unternehmen „am Zahn der Zeit“. Professor Andreas Weiten meinte, dass im Gegensatz zu den bestehenden dualen Angeboten jetzt die Möglichkeit gegeben sei, „dicht an die Praxis“ heranzurücken. Studierende könnten so auch die eigene Belastungsfähigkeit austesten.