Beim Ticketverkauf fürs Binger Oktoberfest ist der Rekord geknackt
1750 Gäste pro Abend und nach zwei von drei Wochenenden wurden schon 13 000 Liter Bier getrunken: Die Veranstalter der Wiesn am Mäuseturm ziehen eine positive Zwischenbilanz.
Eventleiterin Dunja Endemann ist mit dem bisherigen Verlauf der Binger Oktoberfestes zufrieden.
(Foto: Dunja Endemann)
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BINGEN - Zwischen-Bilanz von der Binger Wiesn: Dunja Endemann, 27, hält als Service- und Eventleitung bei der Oktoberfestgaudi die Zügel in der Hand. Die AZ fragte nach Grenzen der Kapazität, den Freibier-Folgen und das Echo auf neue Bands.
Frau Endemann, wie lief die sechste Auflage des Oktoberfestes aus Veranstaltersicht?
Sehr gut bislang. Wir steigern uns von Jahr zu Jahr. Diesmal hatten wir gleich drei neue Bands am Start. Insbesondere die Fäaschtbänkler am ersten Samstag haben eine richtig große Fangemeinde angezogen. Das waren Gäste, die aus Belgien und Stuttgart angereist sind. Gute Bandqualität muss nicht jeden Abend Ballermann-Musik bedeuten. Dagegen bringen uns die Rotzlöffl fast Wohnzimmeratmosphäre in die Halle. Halb Bingen steht dann zusammen im Oktoberfestzelt, alle sind eins. Herrlich, aber unterschiedliche Ansätze.
Sind denn alle Abende ausverkauft?
Wir haben wieder den Rekord beim Ticketverkauf geknackt. Die Samstage sind nahezu ausverkauft. Der Rotzlöffel-Abend war extrem stark. Wichtig ist für uns, dass wir mit Nachbesserungen beim Brandschutz inzwischen eine Genehmigung für 1750 statt 1500 Gäste pro Abend erhalten haben.
Eine Zahl bitte: Wie viele Fässer sind schon ausgetrunken?
Nach zwei von drei Wochenenden sind wir bei über 13 000 Litern; das entspricht der Vorjahresmenge am Ende des Fests und ist eben mehr Gästen und mehr Freibier geschuldet.
Wie wurde der Sonntag mit dem Frühschoppen und die Aftershowparty im Palais angenommen?
Rund 300 Gäste zieht das Aftershow-Angebot. Ein Teil der Besucher ist für den Abend mit dem Nachhauseweg um Mitternacht noch zu jung. Beim Frühschoppen ohne Eintritt wird der Gaststättencharakter besonders nachgefragt. Die Omi kommt mit dem Enkel zum Essen, die Oldies spielen. Mit beidem sind wir sehr zufrieden. Wir hatten bislang oft Glück mit dem Wetter und der Sonntag bot sich zum Spazierengehen im Park an. Der Frühschoppen ist ganz ehrlich mein persönlicher Favorit des Festes. Und die Location direkt am Mäuseturm kommt tagsüber voll zur Geltung.
Oktoberfeste boomen. Was unterscheidet das Binger Fest von der Wiesn im Nachbarort, von Mainz oder Frankfurt?
Wir sind klein und familiär. Als Eigentümer stehen wir persönlich jeden Abend in der Halle, können nachjustieren. Unsere Kosten für Service, Deko und Sicherheit sind sicher höher pro Gast als anderswo. Aber das kommt beim Publikum auch an.
Inwiefern?
Das fängt bei der Taschenkontrolle an bis zum gnadenlosen Rausschmiss bei Randale. Wir haben auch schon Gäste mit dem Shuttle heimgefahren, wenn sie zu betrunken waren. Security-Präsenz in der Halle ist wichtig. Bis zu 18 Leute haben wir am Start, das ist mehr als vorgeschrieben. Insgesamt mit Feuerwehr, Sanitäter, Küche und Service sind 130 Leute hinter den Kulissen im Einsatz.
Gibt es schon Pläne für 2020?
Wir haben ja noch ein Wochenende vor uns, aber ich gehe mal ganz stark von einem siebten Oktoberfest in der Wagenhalle aus. Termine und Bands stehen allerdings noch nicht.
Und der Ausblick auf den Winter?
Wir haben frisch das Okay der Stadt für Heriberts Hafenbar hereinbekommen. Der Aufbau ab der Adventszeit ist also sicher.