Thomas Fester (CDU) und Michael Hüttner (SPD) kämpfen ums Amt des Oberbürgermeisters. Viel wird von der Mobilisierung der Wähler abhängen, wer auf dem Chefsessel Platz nehmen darf.
BINGEN - Noch einmal haben Binger die Wahl: Am Sonntag treten Thomas Feser und Michael Hüttner für das Amt des Oberbürgermeisters an. Beide Politprofis, beide wahlkampferprobt. Wer wird die nächsten acht Jahre die Geschicke auf Burg Klopp bestimmen? Wird „Keine Experimente“ als Schlachtruf des Christdemokraten Feser ziehen? Werden sich die bisherigen Grünen-Wähler von Kandidat Jens Voll auf die Seite des Sozialdemokraten Hüttner schlagen? „Viel wird von der Wahlbeteiligung abhängen“, prognostiziert Denise Frühauf vom städtischen Wahlamt.
Der Kampf um den Chefsessel geht am 24. November ins Finale, in Runde zwei. Feser konnte im ersten Wahlgang mit 46,9 Prozent nicht genug Stimmen sammeln. Die Hälfte wären nötig gewesen. Nur der dritte, Grünen-Kandidat Jens Voll, verabschiedete sich mit 18,7 Prozent aus dem Rennen.
Fesers Plakate für die Stichwahl setzen auf Kontinuität auch im Unterstützerkreis, „keine Experimente“.
Auf die Grünen-Fans setzt Herausforderer Hüttner. Rechnerisch würde es dem Sozialdemokraten reichen, wenn die meisten Voll-Wähler auf ihn (34,4 Prozent) einschwenken würden. Aber ein zweiter Wahlgang ist kein Selbstläufer, das zeigt die Vergangenheit.
„Zeit für den Wandel“ ist Hüttners Motto. Und tatsächlich wäre ein Stadtchef nicht aus CDU-Reihen ein echtes Novum in der katholisch geprägten Stadt. Neue Mehrheitsverhältnisse bei der Kommunalwahl im Frühjahr geben der Koalition im Stadtrat jedoch Rückenwind.
Für Denise Frühauf spielen solchen Gedankenspiele keine Rolle. Die Wahlamtschefin sieht in der Mobilisierung der Wähler jedoch die größte Herausforderung beider Kandidaten. „Denn innerhalb weniger Wochen noch einmal zur Urne gehen, das lockt erfahrungsgemäß nicht besonders.“ Ihr Aufruf gilt: Nur wer wählen geht, kann über den Chefposten der Verwaltung mitbestimmen. Maulen danach gilt nicht.
Frühaufs Team war auf die Stichwahl vorbereitet. „Die meisten Briefwähler hatten auch für die Stichwahl die Unterlagen bereits angefordert.“ Sie erhielten spätestens zum Wochenstart Post und damit den Stimmzettel. Knapp 18 Prozent der Wähler haben die Unterlagen beantragt. Stichtag ist Freitag (22. November) um 18 Uhr. Nur in besonderen nachgewiesenen Einzelfällen können bis zum Wahltag um 15 Uhr Unterlagen ausgestellt werden.
„Wer georderte Briefwahlunterlagen noch nicht im Briefkasten hat, sollte sich bitte umgehend im Wahlamt melden“, fordert die Wahlleiterin auf. Und um Fragen vorzubeugen: Im Zweifel reicht der Personalausweis oder der Pass, um sein Kreuzchen am Sonntag zu machen. „Da gab es beim ersten Wahlgang etwas Verunsicherung“, schaut Frühauf zurück.
Das Wahlteam steht zudem unter 06721-18 41 95 von 8.30 bis 12 Uhr sowie Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 14 bis 16 Uhr für Nachfragen zur Verfügung. Außerdem ist Denise Frühauf am Freitag von 14 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 12 Uhr sowie Sonntag von 8 bis 15 Uhr im Einsatz.