Stoßen auf das neue Jahr an (v.l.): der Monzinger Ortsvorsitzende Elmar Schauß, Josefine (Josi) Melsbach, Herbert Mertin, Karl Böhler und Ewald Plew. Foto: Manfred Petzholdt
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MONZINGEN - Harsch kritisierte der FDP-Stadtverbandsvorsitzende Ewald Plew beim Neujahrsempfang der Liberalen im Monzinger Rathaus die AOK, die sich aus Bad Sobernheim zurückgezogen hat. Als dramatisch schilderte Plew den schlechten Breitbandausbau, was sich gerade in Steinhardt ganz negativ auswirke. Die verdreckte Kreisstraße 21 in Richtung Bockenau und der längst zugesagte, aber nach wie vor fehlende Lärmschutzwall am Steinbruch Marta waren weitere Themen des Liberalen.
Der demografische Wandel sei in aller Munde, gerade da versteht Plew nicht, warum sich die größte deutsche gesetzliche Krankenkasse, die AOK, aus Bad Sobernheim und damit der Fläche zurückziehe. „Heimatnah für Sie da – AOK“? An diesem Slogan der Krankenkasse sei ja wohl nichts mehr dran.
Die Umsetzung des flächendeckenden Breitbandausbaues ist für Plew geradezu zur Katastrophe geworden. Als Beispiel nannte er den Vorort Steinhardt. Per Funknetz sollen dort 16 MB bei den Nutzern ankommen, doch es seien nicht einmal fünf bis sechs MB. „Nicht einmal ein einfaches Telefongespräch kann man problemlos führen, weil mittendrin der Empfang abreißt.“ Handyempfang funktioniere nur mit Tricks. Bei Nachrichten über die Mediathek bleibe oft das Bild stehen. „Wenn so die digitale Zukunft aussieht, dann gute Nacht“, schimpfte Plew. Breitbandausbau in Deutschland sei „das kollektive Versagen von Bund, Ländern, Kreis und Kommunen“, wetterte Plew.
Der Steinhardter Steinbruch Marta beschäftige nun intensiv die Nachbargemeinde Bockenau, die jetzt offensichtlich aus dem Dornröschenschlaf erwacht sei, hat Plew festgestellt. Denn plötzlich forderten auch die Bockenauer massiv einen separaten Anfahrtsweg für den Steinbruch. „Ähnliches hat die Bürgerinitiative in Steinhardt bereits vor 14 Jahren gewollt“, erinnerte Plew.
Positiv sieht Plew indes die Entwicklung von Bad Sobernheim, auch wenn satte 20 Prozent Mehrkosten bei der Sanierung der alten Grundschule nicht hinnehmbar seien. Die Stadt habe sich konstant entwickelt, es gebe viele schöne Ecken. „Mit den geplanten weiteren Sanierungsarbeiten wird Bad Sobernheim weiter eine schöne Stadt, in der es sich lohnt zu leben“, schwärmte der Freidemokrat.
„Die Liberalen haben etwas, was andere Parteien bei ihren Empfängen nicht haben“, hatte der Ortsvereinsvorsitzende Elmar Schauß als Gastgeber begrüßt und damit Gaby Presser gemeint, die mit ihrem Gesang die 60 Gäste erfreute. Mit der 90-jährigen Josi Melsbach hieß Schauß das älteste FDP-Mitglied und mit Karl Böhler (92) den ältesten männlichen Bürger des Dorfes willkommen. Auch Justizminister Herbert Mertin war erneut nach Monzingen gekommen.