Grüner Pfeil, aber rotes Licht – Viele Abbieger in Monzingen wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen
Eine Ampel, ein grüner Pfeil und ein Rotlicht sorgen für Verwirrung an der Ampel der B 41 in Monzingen. Dazu gibt es jetzt eine Online-Umfrage. Tatsächlich geht es dabei um mehr.
Von Simone Mager
Die Signale an der Ortsausfahrt Monzingen können widersprüchlich interpretiert werden.
(Foto: Simone Mager)
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MONZINGEN - „Was ist, wenn auch die Ampel rechts neben dem grünen Pfeil leuchtet?“ Die Frage klingt wie aus dem Bogen zur theoretischen Führerscheinprüfung. Antworten darauf sollen derzeit Besucher auf dem Portal „MeinMonzingen.de“ in einer Online-Umfrage geben. Sie sollen mitteilen, ob bei doppeltem Rotlicht der grüne Pfeil dennoch gilt – oder eben nicht. Der Stand der Umfrage war am Dienstagvormittag recht knapp: 58 Prozent der Befragten gaben an, der grüne Pfeil gelte weiterhin, 42 Prozent sind der Meinung, wenn beide Ampeln rot leuchten, ist Stehenbleiben angesagt. Was genau richtig ist, lässt Peter Herrmann, Betreiber der Internetseite und FWG-Kommunalpolitiker, offen. Die Umfrage ist Teil seines mittlerweile jahrelangen Einsatzes für eine sicherere Verkehrsregelung an der stark frequentierten Ampelkreuzung der B 41 am Ortsausgang Monzingen, die nicht zuletzt wegen des naheliegenden Bahnübergangs ein echtes Nadelöhr ist.
Folgen sind Ungeduld, Hupen und Rücksichtslosigkeit
Herrmann beobachtet regelmäßig die Verkehrsituation an der Kreuzung. Er schildert: „An der B 41-Kreuzung in Monzingen – der einzigen aber wohl ewigen Ampelkreuzung auf der Bundesstraße zwischen A 61 und Idar-Oberstein – gibt es seit Jahren große Unsicherheiten. Daraus resultieren ungeduldiges Hupen, Frust, hoher Blutdruck und auch ungehaltenes Verhalten und gar Rücksichtslosigkeit.“ Die widersprüchliche Beschilderung sorge für Unsicherheit: „Leuchten die Lichtzeichen links und rechts des Grünen Pfeils in Richtung Idar-Oberstein rot, erschließen sich nach Gesprächen mit Verkehrsteilnehmern zwei Erklärungen, wie diese Situation zu deuten ist und wie man sich dann verhält“, beschreibt Herrmann. Daraus entstehe zusätzliche Unsicherheit, an diesem ohnehin sehr unübersichtlichen Verkehrsknoten mit Ampel und Bahnübergang.
Der Landesbetrieb Mobilität teilt dazu auf Anfrage der AZ mit: „Eine besser verständliche Beschilderungsalternative gibt es nicht. Der Grünpfeil sei eine „ergänzende Regelung zu den Anzeigen der Signalgeber“ und müsse daher auch mit diesen zusammen wahrnehmbar sein. Das Rotlicht rechts neben dem Pfeil gehöre zum Überwachungssystem der Bahn. Deren Sicherheitsvorgaben erforderten eine eigene Signalgebung zusätzlich zur Straßenampel, damit im Falle eines Ausfalls der Ampel der Bahnübergang nach wie vor kontrolliert geräumt werden könne. Wie am vergangenen Wochenende: Wieder einmal ist die Ampelanlage an der B 41 am Freitagnachmittag bis Samstag ausgefallen. Das Rotlicht der Bahn habe zwar funktioniert, dennoch hätten die Züge vor dem Bahnübergang gehalten und gehupt, bevor sie ihn überfuhren. Für die Autofahrer entstand eine unübersichtliche und schwierig zu überblickende Situation.
WAS SAGT DER FAHRLEHRER?
„Wirklich verwirrend und unschön“, meint Fahrlehrer Daniel Wolf von Fahrwerk-Fahrschulen in Bad Sobernheim zur Beschilderung an der Ortsausfahrt Monzingen.
Doch die Prüfer sagen laut Wolf ganz klar: Wenn das Signallicht vom Bahnübergang rot leuchtet, gilt dennoch der Grünpfeil, also: Rechtsabbiegen ohne Warten bis zum Erlöschen des Rotlichtes ist mit Rücksicht auf den Verkehrsfluss möglich.
Vorsicht ist geboten: Autofahrer müssen halten, beobachten und erst dann abbiegen, rät Wolf.
Der LBM bestätigt den Ausfall vom vergangenen Wochenende und teilt mit, dass die Störanfälligkeit der Anlage vor einiger Zeit etwas höher als normal gewesen sei. „Dies hatte mit der Schnittstelle der Bahn zu tun“, erklärt Pressesprecherin Birgit Küppers. Nach dem aktuellen Ausfall sei die Ampel von der Straßenmeisterei neu gestartet worden. Danach habe die Lichtsignalanlage wieder ordnungsgemäß funktioniert. Die Fehlermeldung des Systems sei zur Analyse an die Betreiberfirma weitergegeben worden. Hoffnungen auf eine veränderte Verkehrsführung, zum Beispiel über einen Kreisel oder eine Unterführung, wischt der LBM erneut vom Tisch: „Die Ampelkreuzung wird im Zuge des Ausbaus der B 41 nicht durch eine andere Verkehrsregelung ersetzt.“